Wie wird mein Australian Shepherd ein Zuchthund?
Inhalt
Welche Gesundheitsuntersuchungen / Papiere und Vorgaben muss der Aussie erfüllen, um mit ihm züchten zu können. Auf dieser Seite möchte ich dir erklären, welche Untersuchungen nötig sind, um mit deinem Aussie zu züchten. Ich gehe hier nur auf ASCA Hunde ein, für andere Vereine können andere Vorgaben gelten!
Schritt 1: Eignung
Nicht jeder Aussie eignet sich als Zuchthund! Du solltest deshalb zunächst prüfen, ob dein Australian Shepherd dem Rassestandard entspricht und welche Fehler er vielleicht hat, die du mit deiner Zucht ausgleichen möchtest. Als Nächstes solltest du deine Wohnsituation überprüfen und sicherstellen, dass du genug Platz & Zeit für die Welpen hast, um sie mindestens 8 Wochen lang groß zu ziehen. Nachfolgend findest du weitere wichtige Informationen, die du dir durchlesen solltest, bevor du mit deiner Zucht beginnst.
Empfehlenswerte Literatur
Diese Literatur sind persönliche Empfehlungen von mir und sollten meiner Meinung nach vor dem ersten Wurf gelesen und verinnerlicht werden.
Schritt 2: Papiere beantragen / prüfen
Ich gehe davon aus, dass du dir bereits einen Australian Shepherd angeschafft hast, der vermutlich Papiere besitzt.
Es gibt 3 Möglichkeiten, wie du beim ASCA vorgehen kannst, um deinen Hund dort zu registrieren. Der ASCA (Australian Shepherd Club Of America) ist übrigens die Registrierungsstelle für Aussies.
Du solltest dich auf jeden Fall zuerst mit deinem Züchter kurz schließen und ihm mitteilen, dass du mit deinem Hund züchten möchtest (am besten hast du das schon vor Anschaffung getan). Die meisten Züchter geben dir nur den Antrag für die ASCA Papiere mit, die sogenannte ”Individual Dog Registration Application”. Auf diesem Antrag darf für einen Zuchthund nicht das Feld ”This animal may not be used for breeding” angekreuzt sein. Sollte dies angekreuzt sein, dann musst du deinen Züchter bitten den Antrag zu ändern und er muss dem ASCA schriftlich erklären, warum dieser Hund für die Zucht frei geschrieben wird. Danach führst du einfach die Anweisung, wie in dem verlinkten Artikel durch.
Wenn du bereits einen Schritt weiter bist und die Papiere für deinen Hund angefordert hast, jetzt aber festgestellt hast, dass groß und breit ”Not For Breeding” auf dem ASCA Papier steht, dann folge bitte den Anweisungen des zweiten verlinkten Artikels – auch hier brauchst du wieder die Hilfe des Züchters.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass du einen Hund mit FCI (oder VDH) Papieren aus z.B. dem Ausland gekauft hast und ihn jetzt im ASCA registrieren möchtest, kannst du die Möglichkeit der ”Foreign Registration” nutzen bzw. in Erfahrung bringen, ob das bei deinem Aussie möglich ist.
Dieser Artikel zum Umschreiben in For Breed folgt bald 😉
Schritt 3: DNA Nachweis erbringen
Der ASCA fordert von seinen Zuchthunden, dass diese einen DNA-Nachweis erbringen, damit sichergestellt ist, dass die Eltern im Papier auch wirklich die Eltern sind. Häufig ergänzen Züchter den Zuchtnamen ihrer Hunde mit dem Zusatz ”DNA-VP”, der darauf hinweist, dass die Elterntiere per DNA-Test nachgewiesen sind.
Du kannst dich entweder an das Labor Certagen wenden und bei ihnen ein DNA Kit bestellen und sie dann bitten, das Ergebnis an den ASCA zu senden oder du bestellst direkt über den ASCA ein DNA Kit, dazu musst du hier verlinktes Formular ausfüllen und dann schickst du es an Ray Fryer manager@asca.org. Ein paar Wochen später findest du dann einen gelben Umschlag in deinem Briefkasten, dieser enthält gelbe Zettel und zwei verpackte Bürsten.
Schritt 4: Genetisch vererbbare Krankheiten untersuchen
Über verschiedene Labore z.B. Vetscreen, Laboklin, Slovgen, Certagen etc. kannst du kostenlose Test-Kits anfordern, um deinem Hund Genmaterial abzunehmen, welches dann auf Erbkrankheiten wie CEA, PRA, HSF4… getestet wird. Du kannst entweder wie bei der DNA Untersuchung Bürsten anfordern oder die Untersuchung über das Blut vom Tierarzt durchführen lassen. Laboklin bietet für 128 € ein Komplettpaket für alle Tests an.
Die Ergebnisse sollten in deiner Zucht Verwendung finden und es versteht sich hoffentlich von selbst, dass du Trägerhunde nur mit freien Aussie-Partnern verpaarst. Wenn die Eltern deines Aussies beide für eine Erbkrankheit frei getestet sind, dann kannst du davon ausgehen, dass dein Aussie ebenfalls frei ist und musst diese Erkrankung nicht erneut testen.
Folgende Krankheiten / Unverträglichkeiten / Fellfarben etc. solltest du bei deinem Aussie testen:
Schritt 5: Hüfte & Ellenbogen röntgen
Deinem zukünftiger Zuchthund müssen nun noch die Hüfte und die Ellenbogen geröntgt werden (eventuell lässt du OCD gleich mit röntgen, wenn der Hund schon mal sediert ist). Am besten suchst du dir eine Klinik, die genau weiß, wie der Hund gelagert werden muss, um aussagekräftige Bilder zu erhalten.
Die Röntgenbilder schickst du bzw. dein Tierarzt dann zur Auswertung zu einem Gutachter z.B. Herr Dr. Witteborg oder Frau Dr. Viefhuess. Von diesen beiden Ärzten erhältst du auch die blanko Formulare, die für diese Untersuchung notwendig sind. Diese von dir bereits ausgefüllten Formulare und das ASCA Papier bzw. den Stammbaum bringst du dann zur Untersuchung zu deinem Tierarzt mit.
Schritt 6: Gebiss und Augen kontrollieren lassen
Die Augen deines Aussies solltest du von einem Ophthalmologen (Facharzt für Augenheilkunde z.B. hier www.dok-vet.de) kontrollieren lassen. Lass deinen Tierarzt auch das Gebiss deines Hundes anschauen. Ein vollständiges, korrektes Scherengebiss sollte die Voraussetzung für eine gute, gesunde Zucht sein.