ED-Ellenbogendysplasie

...bald ist es so weit - wir erwarten Welpen...

Ellenbogendysplasie

Was ist ED?

Die El­len­bo­gen­dys­pla­sie (ED) ist ge­nau wie die Hüft­ge­lenks­dys­pla­sie (HD) eine schnell ver­lau­fen­de Krank­heit, die vor al­lem groß­wüch­si­ge Ras­sen betrifft.

Die ED ist eine ver­erb­ba­re Ent­wick­lungs­stö­rung des El­len­bo­gen­ge­len­kes, die durch fal­sche Füt­te­rung und schnel­les Kör­per­wachs­tum be­güns­tigt wird. Bei man­chen Ras­sen sind 40 % der Hun­de betroffen.

Am häu­figs­ten be­trof­fen sind Chow-Chow, Rott­wei­ler, Ber­ner Sen­nen­hund, Gro­ßer Schwei­zer Sen­nen­hund, Neu­fund­län­der, La­bra­dor Re­trie­ver, Deut­scher Schä­fer­hund und Bordeaux-Dogge.

Bei Aus­tra­li­an She­p­herds sind we­ni­ger als 5 % der Hun­de von ED be­trof­fen. In der ASHGI Ge­sund­heits­um­fra­ge von 2009 bis 2010 wa­ren 4 % der Hun­de betroffen.

Manifestation

ED ent­steht, wenn Ober­arm­kno­chen, Spei­che und Elle nicht ex­akt ge­nug zu­ein­an­der pas­sen. Die In­kon­gru­enz (un­ge­naue Pass­form) führt zu Um­bau­maß­nah­men am Ge­lenk, die zu Kno­chen­aus­wüch­sen füh­ren. Au­ßer­dem kön­nen wei­te­re Ver­än­de­run­gen auftreten:

  • Ab­lö­sung des in­nen lie­gen­den Kron­fort­sat­zes der Elle
  • Knor­pel­ab­lö­sung am in­nen lie­gen­den Roll­hö­cker des Oberarmknochens
  • Ab­lö­sung des El­len­bo­gen­fort­sat­zes der Elle

Häu­fig tre­ten meh­re­re die­ser Ver­än­de­run­gen zu­sam­men auf.

phoebe ed - ED-Ellenbogendysplasie phoebe ed - ED-Ellenbogendysplasie
00059498 00141803 dicom dx 2020 04 22 0000024262 scaled - ED-Ellenbogendysplasie 00059498 00141803 dicom dx 2020 04 22 0000024262 scaled - ED-Ellenbogendysplasie
00059498 00141803 dicom dx 2020 04 22 0000024261 - ED-Ellenbogendysplasie 00059498 00141803 dicom dx 2020 04 22 0000024261 - ED-Ellenbogendysplasie
00059498 00141803 dicom dx 2020 04 22 0000024260 - ED-Ellenbogendysplasie 00059498 00141803 dicom dx 2020 04 22 0000024260 - ED-Ellenbogendysplasie

Rönt­gen­bil­der der El­len­bo­gen­ge­len­ke, hier zwei ED freie Aus­tra­li­an Shepherds

Symptome

Die ED be­ginnt im Al­ter von vier bis acht Mo­na­ten mit ei­ner schmerz­haf­ten Ver­än­de­rung des Ge­len­kes. Durch den Schmerz geht die Krank­heit auch oft mit Lahm­heit ein­her. Warn­si­gna­le sind Steif­heit am Mor­gen oder nach Ru­he­pha­se und ein ein­ge­schränk­tes El­len­bo­gen­ge­lenk. ED ist nicht heil­bar und schrei­tet ein Le­ben lang fort. Die be­trof­fe­nen Tie­re dre­hen den El­len­bo­gen oft nach Au­ßen oder nach In­nen, was dann zu ei­nem ab­nor­ma­len Gang führt.

Diagnostik

Die ED kann ge­nau wie die HD nur durch eine Rönt­gen­auf­nah­me in Nar­ko­se nach­ge­wie­sen wer­den. Bei der Un­ter­su­chung kann man oft eine ver­mehr­te Fül­lung der Ge­lenk­kap­seln er­ken­nen und beim Un­ter­su­chen tre­ten Knirsch­ge­räu­sche auf.

Auswertung

Nach der In­ter­na­tio­nal El­bow Working Group wird ED in 3 ver­schie­de­ne Schwe­re­gra­de un­ter­teilt. Hier­bei wird der Schwe­re­grad der Ar­thro­se (Os­teo­phy­ten) beurteilt.

Schweregrade

Fach­ärz­te & Gut­ach­ter un­ter­schei­den 4 Gruppen:

Grad 0: Normalkei­ne Os­teo­phy­ten oder Sklerose
Grad I: Mil­de ArthroseOs­teo­phy­ten klei­ner als 2 mm oder Skle­ro­se der Ge­lenk­flä­che (In­cis­u­ra troch­lea­ris) der Elle
Grad II: Mo­de­ra­te ArthroseOs­teo­phy­ten zwi­schen 2 und 5 mm gross
Grad III: Schwe­re ArthroseOs­teo­phy­ten grös­ser als 5 mm

Behandlungsmöglichkeiten

Los­ge­lös­te Kno­chen­tei­le soll­ten schnellst­mög­lich, be­vor Ar­thro­sen ent­ste­hen, chir­ur­gisch ent­fernt wer­den, da die­se die Ge­lenk­kap­sel reizen.

Da­nach soll­te der Hund zwei bis vier Wo­chen ru­hig ge­hal­ten wer­den (Lei­nen­zwang und Bo­xen­ru­he). Wei­te­re vier Wo­chen soll­te der Hund nur ge­ring­fü­gi­gen Be­we­gungs­frei­raum haben.

Meis­tens reicht es nicht aus, wenn man nur die los­ge­lös­ten Kno­chen­tei­le ent­fernt. Häu­fig wird au­ßer­dem noch die Elle durchtrennt.

Alle chir­ur­gi­schen Maß­nah­men ver­hin­dern aber kei­nes­falls das Fort­schrei­ten der Krank­heit, son­dern lin­dern nur die Schmer­zen. Bei sehr star­ker ED muss so­gar der El­len­bo­gen ver­steift werden.

Die ED-Be­handlung wird mit ei­ner schmerz- und ent­zün­dungs­hem­men­den The­ra­pie be­glei­tet. Über­ge­wich­ti­ge Tie­re müs­sen auf je­den Fall ihr Ge­wicht reduzieren.

Al­ter­na­ti­ve Be­hand­lungs­mög­lich­kei­ten wie Aku­punk­tur, Gold Im­plan­ta­te und Ho­möo­pa­thie sind in ih­ren Er­folgs­aus­sich­ten bis­her nicht belegt.

Al­ler­dings gilt als ge­si­chert, dass die Ver­ab­rei­chung von Ge­la­ti­ne im Fut­ter die Ar­thro­se verzögert.

Vererbung

ED wird po­ly­gen, d.h. über meh­re­re Gene ver­erbt. Es exis­tiert be­reits ein Gen­test, die si­chers­te Me­tho­de ist aber nach wie vor die Rönt­gen­aus­wer­tung durch ei­nen Fach­tier­arzt. Aus­tra­li­an She­p­herds wer­den im Al­ter von 15 bis 18 Mo­na­ten auf HD und ED geröntgt.

Weiterführende Literatur


INTERESSIERT DICH VIELLEICHT AUCH

Filter by
Post Page
Infos Krankheiten Zucht Basics Haltung
Sort by

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen