Dilute-Gen

Australian Shepherd Züchter aus Krefeld (NRW)

Fehlfarbe – Dilute

Was ist Dilute?

Das Di­lute-Gen (zu deutsch ”Ver­dün­nung”) ist eine Mu­ta­ti­on, die bei Tie­ren zu ei­ner Auf­hel­lung der Fell­far­be führt. Das schwar­ze und brau­ne Pig­ment im Fell des Hun­des (Me­la­no­so­men) wird bei dem Di­lute Gen­de­fekt zum Ver­klum­pen ge­bracht. Die Licht­ab­sor­ba­ti­on ist ver­min­dert, wes­halb schwar­zes Fell grau und brau­nes Fell isa­bell­far­ben (beige) er­scheint. Da die Far­ben Schwarz und Braun am Kör­per nicht mehr voll aus­ge­bil­det wer­den kön­nen, er­schei­nen auch die Na­sen und Au­gen­um­ran­dun­gen grau oder isabellfarben.

Beim Aus­tra­li­an She­p­herd zählt un­ter an­de­rem die di­lute Fär­bung zu den so­ge­nann­ten Fehl­far­ben. Di­lute Hun­de sind von der Zucht aus­ge­schlos­sen. Bei an­de­ren Ras­sen wie z.B. Wei­ma­ra­ner zählt das Di­lute Gen zum Rassestandard.

Bei Aus­sies mit Mer­le­fär­bung kann man oft Di­lute Spots be­ob­ach­ten. Das sind klei­ne Be­rei­che im Fell die gräu­lich er­schei­nen. Die­se Er­schei­nun­gen sind kein De­fekt und ha­ben mit dem Di­lute-Gen nach ak­tu­el­lem wis­sen­schaft­li­chen Stand nichts zu tun. An­sons­ten ist der Mer­le-Hund aber mit voll aus­ge­präg­ten schwar­zen Fle­cken übersät.

1 Foto: 2 Black Tri Di­lute & 1 Red Tri Di­lute Aussie
2 Foto: von links nach rechts Black Tri Di­lute, Black Tri, Red Tri, Red Tri Dilute
3 Foto: links Red Mer­le di­lute rechts Red Mer­le Welpe
Dan­ke an Sara Pa­ter­son für die Fotos

Gesundheitliche Risiken

Ob ein aus­ge­präg­tes Di­lute-Gen auch ge­sund­heit­lich nicht un­ge­fähr­lich ist, wird zur­zeit noch er­forscht. Bei Do­ber­män­nern führt das Di­lute-Gen aber oft zu Haut- und Fell­pro­ble­me (z.B. Blue Do­ber­mann Syndrom).

Bei dem Blue Do­ber­mann-Syn­drom sind fol­gen­de Sym­pto­me bekannt:

  • tro­cke­ne, ris­si­ge, schup­pi­ge Haut
  • bak­te­ri­el­le Hautentzündung
  • Haar­aus­fall be­son­ders an der Rück­sei­te der Oh­ren, Flan­ken, kau­da­le (un­te­re) Par­tien der Gliedmaßen
  • feh­ler­haf­te Fellstruktur
  • feh­len­des Deckhaar
  • Ek­ze­me, eit­ri­ge Pickel
  • Im­mun­schwä­che

Vererbung

Das Di­lute-Gen wird re­zes­siv ver­erbt, d.h. zwei Trä­ger müs­sen ver­paart wer­den, da­mit das Gen aus­ge­prägt wird. Das Wild­typ-Alel (= nor­ma­le Fär­bung) wird mit D und das Di­lute-Gen sel­ber mit d abgekürzt.

Je­der Hund er­hält 2 Al­e­le, eins von der Mut­ter und eins vom Va­ter. So­mit sind 3 Gen­ty­pen mög­lich sind:

  • Gen­typ D/D: Frei
    Mut­ter und Va­ter ha­ben das Wild­typ-Alel ver­erbt, der Hund zeigt op­tisch kei­ne Farbverdünnung
  • Gen­typ D/d: Träger
    Mut­ter oder Va­ter ha­ben das Di­lute-Gen ver­erbt. Der be­tref­fen­de Trä­ger wird das Di­lute-Gen zu 50% an sei­ne Nach­kom­men wei­ter ge­ben. Äu­ßer­lich er­scheint der Trä­ger­hund ge­nau wie ein vom Di­lute-Gen frei­er Aus­sie. Wenn Züch­ter zwei Di­lute­trä­ger mit­ein­an­der ver­paa­ren, sind sta­tis­tisch 25 % des Wur­fes von dem Di­lute-Gen d/d betroffen.
  • Gen­typ d/d: Betroffen
    Mut­ter und Va­ter ha­ben das Di­lute-Gen wei­ter­ver­erbt. Der be­tref­fen­de Hund er­scheint gräu­lich oder isabellfarben.

Weiterführende Literatur


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