Welpen an die Box gewöhnen
Warum an eine Hundebox gewöhnen?
Australian Shepherds sind eine sehr aktive Rasse und viele Rassevertreter schaffen es nicht von allein zur Ruhe zu kommen und folgen ihrer neuen Familie stets überallhin. Die Neugier siegt meist vor der Erschöpfung. Aussie Welpen zeigen nicht wie andere ruhigere Rassen, dass sie müde sind und Ruhe benötigen, daher ist es die Aufgabe des neuen Halters dem Welpen genug Schlaf- und Ruhephasen zu verordnen.
Eine Hundebox hilft dabei den Welpen zur Ruhe zu erziehen und fördert zudem die Stubenreinheit und später auch das Allein bleiben.
WICHTIG: Nur ein Welpe, der von klein auf gelernt hat sich zu entspannen ist auch als erwachsener Hund ein angenehmer Begleiter, der nicht durch Dauerkläffen, ständiges Hochspringen und Nerven des Halters auffällt!
Wir können dir definitiv nur raten, dich an diesen Leitfaden und an die Ruhezeiten zu halten, damit du auch später noch Spaß an deinem Aussie hast.
Ein Aussie, der eine Hundebox gewohnt ist, wird übrigens auch weniger Probleme haben allein zu bleiben und die Box kann z.B. auch im Urlaub nützlich sein, wenn man den Hund in einer unbekannten Umgebung allein lassen muss und das Hotelzimmer oder die Ferienwohnung vor der Zerstörungswut des Hundes schützen möchte.
Eine Hundebox musst du dir wie eine Art Laufstall für Kinder vorstellen, in dem der Hund sicher ”aufgehoben” ist und zur Ruhe findet, da Hunde Höhlen lieben und dort besonders gerne schlafen.
Was passiert bei gestressten Welpen
Welpen, die nicht gelernt haben sich zu entspannen oder die viel zu früh zu extrem gefordert wurden z.B. durch zu langes Spazieren gehen, ständige Mitnahme überallhin, ständiges Spielen oder Fordern durch das Beibringen von Tricks etc. zeigen auch als erwachsene Hunde extreme Stressanzeichen, so wie die Hündin in diesem Video. Diese Hündin ist zum Zeitpunkt des Videos ca. 1 Jahr alt und hat Probleme außerhalb ihrer Hundebox zur Ruhe zu kommen.
Sie zeigt eindeutige Stresssymptome wie Fienzen, starkes Hecheln, Gähnen mit Kopfschütteln und Kratzen als Übersprungshandlung.
Diese Hunde müssen langsam von ihrem hohen Stresspegel heruntergefahren werden, um ihnen dann das Ruhigsein beibringen zu können.
Wir haben für dich eine Seite mit Videos zusammen gestellt, auf der du die Stresssymptome deines Welpen erkennen kannst, um dann entsprechend reagieren zu können.
Erwachsene Hunde benötigen zwischen 17 und 20 Stunden Schlaf (resp. Ruhezeiten) pro Tag – man bedenke, der Tag hat ”nur” 24 Stunden.
Welpen sollten 20–22 Stunden ruhen und schlafen!
Schlafen
Schlaf ist wichtig, um die erlebten Ereignisse zu verarbeiten. Je nachdem wie anstrengend oder erlebnisreich der Tag war, desto unruhiger und tiefer ist der Schlaf, zu erkennen ist das an Laufbewegungen und oftmals auch fiepen oder bellen während des Schlafens.
Schlaf ist übrigens überlebensnotwendig, da der Körper sich im Schlaf regeneriert und z.B. neue Zellen bildet und neue Gehirnsynapsen & Verbindungen schafft. Es gibt Studien zum Schlafentzug bei Hunden, die folgendes gezeigt haben:
”Im ersten Stadium des Schlafentzugs wurden die Hunde überdreht. Im Zweiten unkonzentriert, grob motorisch und fahrig. Im Dritten nervös und schnell reizbar. Im Vierten aggressiv und kränklich. Im fünften Stadium erkrankten sie schwer und / oder chronisch.
Im Lauf der Trainingsjahre hat sich dabei folgendes gezeigt. Retriever-Rassen verharren nicht allzu lange oder deutlich im Stadium der Aggression. Sie werden schneller chronisch krank, leiden zum Beispiel an Hautkrankheiten, da Schlafmangel das Immunsystem schwächt. Terrier-Rassen hingegen sind länger und auffälliger aggressiv, und fallen erst nach vergleichsweise langer Zeit in das Stadium der schweren Krankheit.”
Nützliche Videos
Bitte schau dir diese Videos an. Die Trainer erklären dir genau, warum eine Box sinnvoll ist und geben dir Tricks an die Hand, wie du deinen Hund an die Box gewöhnst.
Empfehlenswerte Hundeboxen
Wie an die Box gewöhnen?
Schön, dass du verstanden hast, dass die Gewöhnung an eine Hundebox sinnvoll ist, deshalb möchten wir dir im Nachfolgen erklären, wie du dabei am besten vorgehst. Zunächst hast du sicher in unseren Boxempfehlungen gesehen, dass wir dir richtig stabile Boxen empfehlen und keine Stofffaltbox. Stoffboxen halten leider dem Kaudrang eines Welpen nicht stand und sind innerhalb von 10 Minuten zerstört und der Welpe hat sich selbst befreit. Außerdem sind die Boxen nicht reinigbar, daher besser zu den stabilen Varianten greifen.
Schritt 1: Standort
Die Hundebox solltest du in deinem Wohnraum aufstellen, nicht im Schlafzimmer, Flur oder einem anderen Raum, in dem du dich selten aufhältst. Welpen sind in den ersten Wochen nicht in der Lage allein zu bleiben, da sie allein nicht überlebensfähig sind. Der Trieb beim Rudel bzw. der Bezugsperson zu bleiben ist extrem stark, deshalb die Hundebox in deiner Sichtweite aufstellen, sodass der Welpe dich sehen kann. Eine Box im Flur kann zu einem Türsteher führen, der Besuch jedes Mal durch Gebell ankündigt.
Am besten wählst du eine ruhige, dunkle (!) Ecke, die nicht zugig ist. Hunde lieben sowieso Ecken und Höhlen, da sie sich dort besonders sicher fühlen. Stelle die Box nicht ans Fenster, dort gibt es zu viel draußen zu sehen und der Standort ist zu hell, um zu schlafen.
Achte darauf, dass sich in der direkten Umgebung der Box keine Textilien wie Gardinen, Decken, Kissen etc. oder Kabel befinden, da Aussie Welpen manchmal so kreativ sind, dass sie es schaffen sich diese Textilien in die Box zu ziehen, um dann ihr Unwesen zu treiben. Wir berichten hier aus Erfahrung, Maisy hat es z.B. geschafft durch die Box ein Tellergroßes Loch in unser Sofa zu fressen, das wir danach natürlich entsorgen durften. Wir wissen bis heute nicht, wie sie das geschafft hat, aber unsere Boxen stehen jetzt nicht mehr neben dem Sofa ;-).
Außerdem empfehlen wir dir ca. einen Meter rund um die Box alles zu entfernen, was dem Welpen gefährlich werden oder dir heilig sein könnte. Wenn die Hunde in der Box randalieren, kann es sein, dass sich die Box verschiebt oder bewegt und der Hund so an Gegenstände herankommen kann (Gardinen oder Decken sind z.B. dann gerne Opfer).
Auch 2 Hunde haben in einer Hundebox Platz: Maisy & Layla
Schritt 2: Einrichtung der Box
Alles raus aus der Box! Keine Decke, kein Spielzeug, kein Kauknochen oder sonst irgendwelche Gegenstände. Hunde benötigen keinen weichen Untergrund zum Schlafen. Bei uns schlafen die Welpen teilweise auf Kieselsteinen im Garten oder auf dem bloßen Fliesenboden, obwohl sie auch die Möglichkeit eines bequemen Körbchens hätten. Das scheint also eher wieder eine typische Vermenschlichung zu sein, dass es Hunde gerne bequem haben.
Spielzeug und Kauknochen laden zur Beschäftigung ein, übrigens genauso wie eine Decke und der Welpe kann Kleinteile verschlucken, die zu einem Darmverschluss führen können, der tödlich enden kann. Wir hatten Maisy z.B. als Welpe mal in einer Pension und sie wurde uns mit einem völlig aufgeblähtem Bauch übergeben. Zu Hause würgte sie dann Handtuchfetzen hervor. Offenbar hatte sie genug Zeit gehabt eine Decke oder ein Handtuch zu fressen… das hätte auch böse enden können, daher gehören Welpen und Textilien nicht zusammen 😉
Falls dein Welpe sein Geschäft aus Versehen in der Box verrichtet, kannst du die Box ohne Decke viel besser reinigen und siehst das Malheur auch viel schneller und wunderst dich nicht irgendwann über den übel riechenden Geruch, der aus der Box strömt. Wenn ein Ort nach Urin riecht, dann wird der Welpe immer wieder dorthin machen, daher ist es kontraproduktiv, wenn er die Decke als Indoorklo betrachtet.
Die Welpen sollen die Hundebox als Schlafplatz und Rückzugsort ansehen und nicht als Spielplatz mit Dach, deshalb befindet sich nur der Welpe (ohne Halsband übrigens) in der Hundebox und sonst nichts. So kommt der Welpe auch viel schneller zur Ruhe. Halsbänder und Geschirre solltest du übrigens zum Schlafen ebenfalls ablegen, da auch hier eine Verletzungs- und Verschluckungsgefahr besteht. Auch dies sind wieder Erfahrungswerte, wir hatten einen Welpen, der hat seine Tasso Plakette, die am Halsband hing malträtiert und völlig unleserlich zerkaut.
Schritt 3: Die Box schmackhaft machen
Hunde lieben alles, was mit Fressen zu tun hat, daher ist es eine gute Idee den Welpen in der Box zu füttern, da er die Box nun mit dem Futter positiv verknüpft. Locke dazu den Welpen zur Box und stelle sein Futter hinein. Zu Beginn stellst du es ganz nach vorne, sodass der Welpe von Außen fressen kann. Nach und nach solltest du den Napf weiter reinschieben, sodass der Hund in der Box verschwindet.
Wenn der Welpe in Ruhe frisst, dann kannst du bereits die Boxentür verschließen bzw. von Außen zuhalten, sodass der Welpe das ”Eingesperrtsein” ebenfalls durch die Futteraufnahme positiv verknüpft. Welpen, die beim Fressen unruhig sind oder nicht die volle Futtermenge aufnehmen, bekommen durch eine Fütterung in der Box übrigens mehr Ruhe. Manchmal hilft es auch das Futter direkt in die Box zu streuen. Die meisten Welpen fressen lieber vom Boden bzw. kippen den Napf sowieso um.
Richtig super findet der Hund die Box, wenn du z.B. kleine Fleischwurststücke oder Käse in die Box wirfst. Er wird so voller Freude in die Box stürmen und sich sein Leckerli holen. Wenn du diese Handlung mit einem Kommando z.B. ”Box” verknüpfst, lernt der Hund gleich auf Kommando in seine Box zu gehen. Außerdem hilft diese Übung dabei, dass der Hund von sich aus die Box immer wieder aufsucht, um nachzusehen, ob vielleicht noch Futter in der Box liegt, deshalb lege ruhig ein paar Leckerlis hinein, wenn der Welpe es gerade nicht mitbekommt.
Welpen sollen pro Lebensmonat fünf Minuten Aktivität pro Tag bekommen, d.h. acht Wochen alter Welpe zehn Minuten pro Tag (das meint alles außer Schlafen). Natürlich sind diese Werte nur Richtwerte, aber sich annähernd daran zu halten, kann sicherlich nicht schaden.
Für unsere Nachzuchten ganz wichtig: Solltest du bei der Gewöhnung deines Welpen unsicher sein, dann sprich uns bitte an und schick uns ruhig Videos von deinem Welpen, damit wir den Trainingszustand beurteilen können und dir Tipps geben können!
Schritt 4: Jetzt wird es ernst…
Herzlichen Glückwunsch, dein Welpe kann die Hundebox jetzt hoffentlich gut leiden, jetzt wird es Zeit, dass du ihn zur Ruhe bringst, d.h. du setzt den Welpen kommentarlos in die Box und machst die Tür zu. Gleich danach öffnest du die Box wieder und lässt den Welpen hinaus. Wiederhole diese Übung mehrmals und versuche die Zeit zu verlängern, in der der Hund in der Box verharren muss. Zunächst nur wenige Sekunden, dann ein paar Minuten. Nach mehrmaligen Wiederholungen und das meint Hund rein, Tür zu, Tür wieder auf, Hund rauskommen lassen, kurz streicheln dann wieder von vorne, kannst du beginnen den Hund in die Box zu setzen und dich mit dem Rücken vor die geschlossene Boxentür zu setzen. Du solltest den Hund zwischen den ersten Boxübungen nicht zu lange außerhalb der Box lassen, da er sowieso schon sehr gestresst ist, wenn er bei dir einzieht und ihn ein weiteres Hinauszögern des Schlafens in der Box noch mehr stresst und die Boxübung umso schwieriger macht. Überdrehte Welpen kommen nämlich sehr schlecht zur Ruhe und machen noch mehr Lärm, wenn man sie versucht zum Ruhen zu bringen.
Du sitzt jetzt also nun mit dem Rücken vor der geschlossenen Box, sodass du den Welpen nicht anschauen kannst. Ggf. hilft noch eine Decke, die du seitlich über die Box legen kannst, so hat es der Welpe schön dunkel und gemütlich und somit schläft er hoffentlich schneller ein. Der Welpe spürt so deine Anwesenheit, gleichzeitig kannst du seine Randale aber nicht mit Blicken bestätigen. Bei Aussies reicht ein Anschauen des Hundes manchmal schon aus, dass der Welpe sein Verhalten als Bestätigung interpretiert und wir wollen dem Welpen ja nicht beibringen, dass das Randalieren eine super Idee ist. Später (meist innerhalb von ein bis zwei Tagen) reicht es, wenn du dich in Sichtweite des Hundes z.B. aufs Sofa setzt. Anfangs kannst du die Entfernung nach und nach vergrößern, in dem du dich immer ein Stückchen weiter weg von der Box hinsetzt. Achtung: Es geht hier um Entfernungen im Zentimeterbereich, nicht gleich drei Meter weit wegsetzen.
Für deinen Welpen bricht jetzt eine kleine Welt zusammen, er stellt jetzt nämlich fest, dass er eingesperrt ist und nicht mehr frei entscheiden kann. Der Welpe wird nun beginnen zu jammern, zu fienzen, zu jaulen, zu bellen und je nach Temperament deines Welpen, springt der Welpe in der Box auf und ab und sucht einen Ausgang.
Ganz wichtig ist jetzt, dass du den Welpen in seiner Aufgeregtheit nicht positiv unterstützt (bzw. auch nicht negativ, Aussies finden nämlich jegliche Aufmerksamkeit super…). Das bedeutet Welpen nicht anschauen, nicht mit ihm sprechen, nicht streicheln, nicht bemitleiden und auf gar keinen Fall aus der Box rauslassen (deshalb oben der Hinweis sich mit dem Rücken zur Box zu setzen). Wenn der Welpe schläft prima, dann Ruhe genießen und abwarten, bis er wach wird, erst dann die Tür wieder öffnen, sonst wacht der Welpe durch das leise Öffnen der Tür entweder auf oder verlässt unbemerkt die geöffnete Box und verrichtet sein Geschäft im Wohnbereich.
Nun ist deine Geduld und starke Nerven gefragt und du musst abwarten, bis der Welpe sich beruhigt und seine Situation akzeptiert hat. Diese Phase kann durchaus ein bis zwei Stunden dauern, je nachdem wie müde und willensstark dein Welpe ist. Erst wenn der Welpe absolut ruhig ist, darfst du zu ihm hingehen bzw. dich umdrehen und die Tür wieder öffnen. Du öffnest einfach kommentarlos die Tür und lässt den Welpen herauskommen. Dein Welpe macht nun die Lernerfahrung, dass ruhig sein sich lohnt, denn dann darf er die Box wieder verlassen.
Diese Übung solltest du möglichst oft bereits am Abholtag deines Welpen üben, damit er bis abends hoffentlich ohne großes Gebrüll in der Box zur Ruhe kommt, denn dann ist dir eine einigermaßen ruhige Nacht sicher, in der du nur noch aufstehen musst, wenn dein Welpe sich zum nächtlichen Pipimachen meldet :-).
Bei dieser Übung musst du sehr konsequent und genau sein, damit dein Welpe sich möglichst schnell an die Box gewöhnt. Erstens kannst du dann die nächsten Nächte wenigstens ein wenig schlafen und zweitens bedeutet die Box zu Beginn für den Welpen extremen Stress, den ein Lebewesen natürlich nicht auf Dauer haben sollte.
Wenn du dich an unseren Leitfaden hältst und weiterhin konsequent bist (Hund erst raus, wenn er ruhig ist) dann sollte dein Welpe spätestens innerhalb von einer Woche die Box akzeptiert haben und sich darin ruhig verhalten, wenn du ihn hineinsetzt. Er muss ja nicht jedes Mal schlafen, er kann dich ja auch einfach nur beobachten.
Wenn ihr den Welpen abgeholt habt, ihn in der Box gefüttert habt, ein paar Mal die Übung Hund in die Box Tür zu, sofort wieder rauslassen durchgeführt habt und dann den Welpen das erste Mal länger in der Box lasst, wäre der Optimalfall, dass der Hund irgendwann einschläft. Bitte nicht den Welpen außerhalb der Box schlafen lassen, sonst sammelt er wieder neue Kraft und das Geschrei wird um so lauter und länger dauern, daher direkt in der Box zur Ruhe kommen lassen. So kann er den ersten Stress, nämlich den Umzug in dein Zuhause bereits verarbeiten und wird dann entspannter in den Tag starten, als wenn du ihn nach der Randale sofort wieder rauslässt und unterhältst.
Sinnvoll ist es auf jeden Fall sich Ohrenstöpsel oder so wie im Video von Seven Gehörschutzkopfhörer anzuschaffen, denn die filtern den Lärm des Welpen doch ganz gut 😉
PS: Bei den Videos mit mehreren Welpen in der Box, habe ich übrigens ein Vetbed in der Box, damit wenn sich ein Welpe erleichtern muss, ich danach nicht die Welpen auch noch reinigen muss – das hat rein praktische Erwägungen in diesem Fall, aber bei euch Zuhause gehört keine Decke in die Box 😉
Beispiel mit Welpe Leo
Da Leo erst abends bei uns abgeholt wurde und ich der neuen Familie einen Gefallen tun wollte, habe ich angefangen Leo an die Hundebox zu gewöhnen und für euch den Prozess in Videos festgehalten. Wie ihr sehen könnt, habe ich teilweise die Uhr im Hintergrund mitgefilmt, so könnt ihr erkennen, wie lange der Prozess gedauert hat. Die Videos sind sehr zeitnah hintereinander aufgenommen worden und bei diesem Welpen hat der Prozess etwa 1,5h gedauert. Schaut euch die Videos einfach von links nach rechts an. Hier liegt übrigens wieder ein Vetbed in der kleinen Box, damit ich den frisch gewaschen Welpen bei einem Malheur nicht noch mal duschen muss.
Jedenfalls bekam ich von Leos Familie die Rückmeldung, dass die erste Nacht und damit der erste Boxenaufenthalt gut geklappt hat und Leo weiterhin ruhig blieb 😉
Leserfragen
Hallo! Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag!
Ich habe einen Aussie Welpen. Seit sechs Tagen ist sie bei mir. Ich dachte, sie würde die Box freiwilliger nutzen. Ich habe sie von Anfang an drin gefüttert und auch ab und zu Leckerlies drin versteckt. Ich fürchte allerdings, dass sie nicht selbständig ausreichend ruht.
Vorallem das Einschlafen am Abend zögert sie heraus. Sie schläft momentan am liebsten auf dem Boden. Ich möchte gerne prompt das beschriebene Boxtraining machen mit ihr.
Meine Frage: Ist dieses Training wie beschrieben auch jetzt noch möglich?
Das Training an eine Hundebox kannst du deinem Hund auch später noch beibringen. Theoretisch lassen sich auch erwachsene Hunde noch an eine Box gewöhnen. Allerdings ist das Training einfacher je jünger der Hund ist, weil er dann noch ein geringeres Duchhaltevermögen hat und sich schneller wieder beruhigt.
Du solltest deinen Welpen anfangs nicht auf dem Boden schlafen lassen, sondern ihn vorher schon in die Box setzen, damit er dort lernt zu schlafen. Wenn der Welpe ausgeruht ist und dann erst in die Box gesetzt wird, hat er unheimlich viel Kraft dagegen zu protestieren. Daher müder Welpe bzw. besser noch ein Welpe, der nicht völlig übermüdet ist, schon vorab zum Ausruhen wieder in die Box setzen. Völlig überdrehte und gestresste Welpen kommen nämlich auch nur unheimlich schwer in der Box zu Ruhe und protestieren oft noch stundenlang, bis sie dann irgendwann vor Erschöpfung doch einschlafen.
Sehr schöner Artikel, hat mir sehr geholfen.
Eine Frage habe ich allerdings noch. Wie genau soll das denn ablaufen, wenn man den Welpen am selben Tag abholt?
Stelle mir das gerade schwer vor, wenn der Welpe noch voller Aufregung und Stress ist?
Der Abholtag ist definitiv sehr stressig für alle Beteiligten, daher kann man am ersten Tag keine Wunder erwarten. Du solltest mit dem Training trotzdem frühzeitig beginnen. Je schneller der Welpe sich an die Box gewöhnt hat, desto schneller ist er auch wieder entspannt und du kannst die Box die nächsten Tage nutzen, um dem Welpen genug Ruhe zu verordnen, damit er den stressigen Umzug verarbeiten kann.
Hallo,
vielen Dank erst einmal für diesen tollen Artikel. Er hat uns dazu bewogen unseren kleinen Cooper (10 Wochen alt) an eine Box zu gewöhnen, da der Artikel super verständlich und einleuchten ist. Ebenfalls hat er uns die Vorteile einer Box aufgezeigt, obwohl wir immer abgeneigt waren, da unsere Hündin ganz entspannt die meiste Zeit auf dem Teppich oder im Körbchen schläft.
Eine Frage stellt sich mir allerdings doch. Um die Box schmackhaft zu machen, sollen wir den kleinen ja mit seinem Fressen machen. Jetzt die Frage: Mache ich dies über mehrere Tage und schiebe den Napf Tag für Tag weiter rein, oder an einem Tag, also z.B. Morgens erster Teil vorne in der Box, Nachmittags weiter reinschieben, zum Abend hin ganz nach hinten und
zwischendurch mit Fleischwurst und Käse locken? Oder meint ihr morgens das Fressen an den Eingang der Box stellen und sobald der Hund frisst weiter durchschieben und wenn er dann bis zum Mittag mehrfach freiwillig die Box aufgesucht hat, weiter mit dem nächsten Schritt (hier Schritt 4) und ihn quasi Abends ruhig in der Box liegen haben?
Übrigens super mit den Videos, die veranschaulichen das ganze nochmal super
und schließen Fragen bzw. Lücken.
Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Wie schnell du den Welpen an die Box gewöhnst, hängt ein bisschen von dem Welpen oder der Vorbereitung des Züchters ab. Unsere Welpen können meist den Napf während des Fressens weiter in die Box reingeschoben bekommen, weil sie hier bereits gelernt haben, dass es Futter in der Hundebox gibt.
Andere Welpen, die mit der Box vielleicht noch nicht so vertraut sind und immer wieder vor der Box zurück weichen, sollten langsamer an die Box gewöhnt werden. Manchmal kann es auch helfen den Hund in die Box zu setzen und ihm dann das Futter vor die Nase zu stellen. Manche Hunde haben Angst in die Box einzusteigen.
Hallo,
ich habe einen Yorkshire Terrier Welpen mit 10 Wochen kann ich sie an die Hundebox gewöhnen und dann in einem anderen Raum stellen?
Natürlich kannst du den Yorkshire auch an eine Box gewöhnen, aber bitte bitte stell ihn nicht in einem anderen Raum ab. Welpen können am Anfang nicht alleine bleiben, weil sie ohne ein Rudel nicht überlebensfähig wären, daher haben sie einen natürlichen Folgetrieb und machen lautstark auf sich aufmerksam, wenn man sie ”vergessen” hat.
Der Welpe wird also viel Stress haben und sich lautstark beschweren, wenn man ihn ohne Sichtkontakt in einen anderen Raum ”abstellt”. Bei Welpen sollte man im Umkreis von etwa 2 Metern zur Box bleiben. Alles was weiter weg ist, führt meist schon zu Verlustangst des Hundes, welche er lautstark äußern wird.
Hallo liebe Yellowstoneaussies,
wir haben seit 3 Wochen einen Aussi und wollten eigentlich auf eine Box
verzichten. Jetzt haben wir angefangen in kleinen Schritten das allein bleiben zu üben, jedoch sobald wir aus der Tür sind, ist das Gejaule groß.
Auf Video kann man auch gut erkennen, dass er sich nicht beruhigt. Wir warten dann immer bis er mal ruhig ist um die Wohnung wieder zu betreten. In der Hundeschule hat die Trainerin uns gesagt das der kleine uns kontrolliert, da er das gleiche verhalten gezeigt hat als er bei mir auf dem Arm war und nicht zu den anderen Hunden konnte (Gejaule und keine Ruhe). Demnach sollen wir ihn an die Box gewöhnen. Er geht ohne Probleme zum essen in die Box also Angst hat er nicht in die Box zu gehen.
Nur wie geht es weiter? Box zu und warten bis er sich ablegt oder sobald er ruhig ist? Sollen wir die Box abends ins Schlafzimmer tragen ? Normalerweise schläft er auf dem Boden neben dem Bett.
Vielen Dank
Auch hier erstmal der Hinweis, dass es aus der Ferne schwierig ist die Situation zu beurteilen.
Euer Welpe hat vermutlich noch nicht einmal eine richtige Bindung zu euch aufgebaut. Ihr verlangt viel zu viel, wenn ihr nach 3 Wochen schon erwartet, dass der Hund ganz gemütlich in seiner Box sitzt und akzeptiert, dass ihr mal eben die Wohnung verlasst. Welpen können nicht alleine bleiben, weil sie ohne ein Rudel nicht lebensfähig sind, daher machen sie unheimlich viel Lärm, wenn sie vom Rudel getrennt werden, so dass das Rudel sie wieder einsammeln kann. Gerade Aussie Welpen haben ein unheimliches Durchhaltevermögen, so dass sie ohne Probleme 2h lang durchrandalieren können. Es nützt also wenig, zu warten, bis er Hund sich von selbst beruhigt hat.
Als allererstes solltet ihr den Welpen ordentlich an die Box gewöhnen, eine Beziehung zu dem Hund aufbauen und dann langsam beginnen, in dem ihr kurz aus dem Sichtfeld des Welpen verschwindet und dann sofort wieder kommt, egal ob der Welpe randaliert oder nicht. Versucht den Welpen, wenn er randaliert, nicht anzusprechen und ihn auch nicht anzuschauen, weil das die meisten Aussies schon bestärkt. Setzt euch dann einfach wieder direkt mit dem Rücken zum Hund (weil nicht angucken) vor die Box und wartet bis er sich beruhigt hat, die meisten Welpen sollten sich dann schnell wieder entspannen. Die Dauer und den Abstand der Abwesenheit verlängert ihr dann nach und nach langsam. Zunächst mal auf die Toilette, dann mal duschen, dann mal kurz den Müll raus bringen, dann erst mal kurz einkaufen gehen usw.
Wenn der Welpe noch nicht durchschläft, was etwa nach 3–4 Wochen im neuen Zuhause üblicherweise der Fall ist, dann nehmt die Box mit ins Schlafzimmer, bzw. besser wäre es neben der Box zu schlafen, so könnt ihr euch einfacher verkrümmeln, wenn der Hund eingeschlafen ist. Sobald der Hund nachts durchschläft ist der erste Schritt zum Alleineseinüben, ihn auch alleine schlafen zu lassen.
Hallo,
wir haben seit letzten Montag einen vier Monate alten Aussie Welpen.Er reagiert extrem stark auf Umgebungsgeräusche.Hat panische Angst vor die Tür zu gehen. Wie kann ich ihm helfen?
Werde morgen direkt eine Box kaufen damit er zur Ruhe kommt.
Du solltest dir dringend einen kompetenten Trainer suchen, der mit Aussies Erfahrung hat. Vermutlich hat der Hund eine reizarme Aufzucht genossen und wurde dann nicht weiter gefördert. Eine Box kann dem Hund helfen zur Ruhe zu kommen und sich sicher zu fühlen. Eventuell wäre auch ein Tierarzt eine gute Anlaufstelle. Es gibt Medikamente bzw. homöopathische Mittel, die dem Hund z.B. an Silvester helfen sich zu entspannen.
Ansonsten gibt es Desensibilisierungs CDs, mit Hilfe dessen man dem Hund bestimmte Geräusche vorspielen kann, um ihm die Angst zu nehmen. Aber auch das sollte von einem kompetenten Trainer begleitet und angeleitet werden!