Moon Shine Blue Game Over DNA-VP ”Fleur”
Fleur haben wir mit etwa einem Jahr aus Italien aus dem Kennel Moon Shine Blue zu uns geholt. Fleur hat uns einige Nerven gekostet, weil sie keine Umweltreize kannte und das Leben im Haus und das Arbeiten mit dem Menschen nicht gewohnt war. Jede Bewegung unsererseits oder das in die Hand nehmen von Gegenständen, löste bei Fleur Angst und manchmal Panik aus. Auch jede Art von Geräuschen, selbst wenn es nur das Knistern einer Chipstüte war, verursachte ihr Stress. Oft sass sie also stark hechelnd in einer Ecke gekauert oder flüchtete von einer Zimmerecke in die andere.
Begonnen haben wir damit, Fleur aus der Hand zu füttern, um Vertrauen aufzubauen. Aber auch schon das übliche Loben, führte anfangs zum Abbruch ihrerseits, so dass wir ganz behutsam mit ihr umgehen mussten und sie in ganz kleinen Schritten an unser Leben gewöhnen mussten. Immer wieder flog Fleischwurst in ihre Richtung, wenn wir uns bewegten und es dauerte nicht lange und sie beruhgte sich und wartete auf die nächste Köstlichkeit, die wohl von uns geflogen kommen könnte.
Auch draußen im Garten hatte sie anfangs Probleme sich ins Rudel einzufügen. Ihr ständiges im Kreis rennen fiel besonders auf, wie ein ritualisiertes Verhalten von Tieren im Zoo. Auch daran haben wir gerarbeitet und mittlerweile verhält sie sich ganz normal. Natürlich musste auch das Bürsten, Duschen und das Spazierengehen an der Leine behutsam geübt und trainiert werden. Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen Mrs. Panikmodus doppelt gesichert am Geschirr und am Halsband von einer Seite zur anderen flüchtete, sobald ein Auto vorbei fuhr oder sie sich sonst vor irgendeinem Geräusch erschreckt hat. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns nicht sicher, ob wir mit ihr jemals züchten können würden und ob aus ihr ein normaler Hund werden würde…
Für sie musste ich mir erstmal Literatur anschaffen, wie man mit solchen Hunden umgeht und wie man sie am besten trainiert.
Mit intensivem Training, viel Mühe und auch der Hilfe unseres Rudels (mit Hunden weiß und wusste Fleur nämlich hervorragend umzugehen) gewannen wir ihr Vertrauen und mittlerweile ist sie zu einer fröhlichen und sehr verfressenen Hündin herangewachsen. Fleur oder Fleuri, wie wir sie gerne rufen, ist ein richtiger Kinds- und Quatschkopf und hat in der Yellowstone Family einige Fans, wenn sie wie ein Kangaroo durch den Garten hüpft, was wirklich lustig anzusehen ist. Wie mit einer Sprungfeder ausgestattet, stößt sie sich mit den Hinterbeinen ab und schafft dann locker 2–3m durch die Luft zu fliegen. Diese Sprünge wiederholt sie dann einige Male, so dass sie doch stark an ein Kangaroo erinnert. In solchen Momenten ist es schön ihre Lebensfreude zu sehen und zu wissen, dass man irgendwas richtig gemacht hat, wenn der Hund sich so unbeschwert freuen kann.
Fleuribert, ein weiterer ihrer Spitznamen, ist kulinarisch hoch interessiert. Sobald wir mit ein paar Süßigkeiten auf dem Sofa sitzen, kann man sicher sein, dass sie mit großen Kulleraugen und weg geklappten Ohren vor einem steht und mit fragendem Blick sich ein Stückchen Keks oder ein Gummibärchen erschleichen will, was sie auch meistens bekommt. Wer kann so einem süßen Blick schon widerstehen und wenn das Füttern von Leckerein hilft, dass sie Vertrauen in Menschen hat, dann soll es so sein 😀
Fleur kann manchmal ganz schön ungeduldig sein, vorallem, wenn es morgens ums Aufstehen und Frühstücken geht, da kann dann schon ein ganz schöner Wolf in der Box sitzen und Töne von sich geben, die ich sonst noch von keinem anderen Hund gehört habe.
Wir haben Fleur richtig ins Herz geschlossen, es war mit ihr ein anstrengender und steiniger Weg, aber schlussendlich hat auch sie gemerkt, bei den Yellowstones ist die Welt in Ordnung 😉