Der Deckakt – wie funktioniert eine Hundedeckung?
Wie entstehen eigentlich Hundebabys?
In diesem Artikel erkläre ich dir, wie die Henne zum Ei kommt oder auch wie das mit Bienchen und Blume funktioniert. Nachfolgend geht es um die Bedeckung einer Hündin.
Wie läuft die Deckung einer Hündin ab?
Bei einer natürlichen Deckung lässt man Hündin und Rüde frei am besten auf einer eingezäunten Wiese oder in einem eingezäunten Garten laufen.
In den meisten Fällen beschnüffeln sich die Hunde kurz und der Rüde leckt vielleicht auch an der Hündin. Die Hündin legt dabei ihre Rute zur Seite und dreht ihr Hinterteil dem Rüden zu.
Oft ist zu beobachten, dass die Hündin Urin absetzt und der Rüde den Urin sofort aufleckt und sein Maul zittert. Manchmal fängt der Rüde auch an zu sabbern, weil er mit dem Jacobsonschen Organ, das sich im Gaumen des Hundes befindet, den Zyklusstand der Hündin feststellt.
Danach starten sie dann meist ein kleines Vorspiel in Form eines Rennspiels. Es gibt aber auch Rüden, die gleich zur Sache kommen. Auf den Zuschauer macht es oft den Eindruck, dass die Hunde ausmachen, wer der Dominantere der beiden ist. Gegen Ende zeigt der Rüde meist eine imponierende Körperhaltung, in dem er seinen Kopf und seine Brust erhebt und manchmal auch auf den Nacken der Hündin auflegt, um dann auf die Hündin aufzureiten. Er umklammert dabei mit den Vorderpfoten die Taille der Hündin und führt mit seiner Hüfte kräftige Stoßbewegungen aus. Bei einigen Rüden kann der Zuschauer nun typische Trippel- bis Hopsbewegungen erkennen, die witzig anmuten.
Der Penis des Rüden dringt nun in die Vagina der Hündin ein. Wenn die Hinterläufe des Rüden vor den Läufen der Hündin zum Stehen kommen, dann erkennt der Zuschauer, dass der Rüde eingedrungen ist.
Das Ejakulat des Rüden wird nun übertragen und besteht eigentlich aus drei Ejakulaten, die in die Hündin abgesondert werden:
Vorsekret
Der erste Ausstoß erfolgt während des Eindringens in die Hündin, also während der Rüde noch die heftigen Stoßbewegungen vollführt und bis der Penis die vollständige Erektion erreicht hat. Das durchsichtige Vorsekret kann zum Teil auch schon Spermien enthalten.
Spermienejakulation
Sobald der Rüde mit den Stoßbewegungen aufhört, wird das zweite wichtige Ejakulat die Spermien abgegeben. Die Hinterpfoten des Rüden stehen jetzt vor denen der Hündin und er hält die Hündin fest umklammert. Er liegt dabei mit seinem ganzen Gewicht auf der Hündin, sodass es eine Hilfestellung ist, wenn der Hündinnenbesitzer seine Hündin vorne festhält und das Gewicht mithält. Manche Hündinnen wie Josie z.B. nutzen die Chance und lassen sich mit ihrem ganzen Gewicht in meine Arme fallen, sodass ich nicht nur meine Hündin tragen muss, sondern den bis zu 30 kg schweren Rüden ebenfalls.
Prostatasekret
Direkt nach der Spermienabgabe schwellen die Schwellkörper des Penis und die Venenpolster der Vagina der Hündin an und es kommt zum sogenannten „Hängen“. Die Hunde sind fest miteinander verbunden und ein gewaltsames Trennen führt zu erheblichen Verletzungen.
Manche Hündinnen empfinden den Druck, der nun entsteht als sehr unangenehm und werden unruhig, versuchen sich loszureißen und jammern oft auch. Hier gilt es, als Hündinnenbesitzer die Hündin zu beruhigen und sie ruhig zu halten.
Achtung: Nicht zu nah mit dem eigenen Gesicht an der Hündin sein. Bei meiner zweiten Deckung habe ich den Fehler gemacht und vor lauter Schmerz hat die Hündin mir in die Nase gezwickt. Gott sei Dank nicht blutig, aber es hat doch gut geschmerzt.
Der Rüde steigt nun von der Hündin ab und rutscht mit den Vorderpfoten seitlich neben ihren Körper. Die Hunde begeben sich nun in die typische Stellung des Hängens, in dem sie mit beiden Hinterteilen aneinander mit dem Gesicht abgewandt stehen bleiben. Der Rüdenbesitzer hilft dem Rüden, seinen Hinterlauf über den Rücken der Hündin zu heben, sodass er sich umdrehen kann. Man geht davon aus, dass die Hunde entgegengesetzt stehen, um in der Natur Feinde von beiden Seiten abwehren zu können. Obwohl der Penis des Rüden nun verdreht ist, gibt er ein Sekret aus der Prostata ab, welches die Spermien in die Gebärmutter der Hündin spült. Am Bauch der Hündin kann man deutliche Kontraktionen und Pressbewegungen erkennen. Die Hunde hängen nun ca. 15–30 Minuten zusammen, bis sie sich von allein wieder lösen. Je deutlicher die Kontraktionen am Körper der Hündin sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Hunde sich bald wieder voneinander lösen. Es wirkt gerade so, als schiebt die Hündin den Penis des Rüden aus der Vagina.
Nach dem Hängen schnüffeln beide Hunde meist am Boden und reinigen ihren Intimbereich. Danach legen sie eine Pause ein, bis dann die nächste Deckung wieder stattfinden kann. Am besten trennt man die Hunde nach der Deckung, damit die Hündin das Sperma nicht durch ein erneutes Urinabsetzen wieder herausspült.
Hündinnen sind nur während der sogenannten Stehtage während der Läufigkeit deckbereit. Die meisten Hündinnen lassen sich zwischen dem 12. bis 14. Läufigkeitstag vom Rüden decken.
Um den genauen Deckzeitpunkt festzustellen, sollte der Züchter vor der Zuführung zum Rüden über sogenannte Progesterontests den Eisprung seiner Hündin feststellen lassen. Ein Progesteronwert zwischen 6 und 8 ng/ml zeigt den stattgefundenen Eisprung an. Die Eizellen benötigen nun noch zwei Tage, um befruchtungsfähig zu sein, d.h. der optimale Deckzeitpunkt, an dem die Hündin auch die höchste Duldung dem Rüden gegenüber zeigt, ist zwei Tage nach Ovulation. Ab einem Progesteronwert von 30 ng/ml beginnt sich der Muttermund wieder zu schließen, d.h. eine natürliche Deckung wird dann höchstwahrscheinlich zu keinem Erfolg führen. In einem solchen Fall sollte eine intrauterine (d.h. in die Gebärmutter) Besamung mit einem Endoskop erfolgen, um die Aufnahmewahrscheinlichkeit zu erhöhen.
Deckung von Maggy & Jonah in voller Länge
Empfehlenswerte Literatur
Wie es nach der Bedeckung weiter geht und wie sich die Welpen im Mutterleib entwickeln und dann letztendlich auf die Welt kommen, erfährst du in den nachfolgenden Info Artikeln 🙂