Läufigkeit und Hitze der Hündin
Inhalt
- 1 Was ist die Läufigkeit?
- 2 Verhalten der Hündin während der Läufigkeit
- 3 Weiblicher Geschlechtstrakt
- 4 Hormonelle Regulation
- 5 Zyklus der Hündin
- 6 Weiterführende Literatur
Was ist die Läufigkeit?
Als Läufigkeit oder Hitze bezeichnet man den Abschnitt des hündischen Sexualzyklus, wenn die Hündin beginnt aus der Vulva zu bluten und ihren Eisprung hat. Deine Hündin ist nur während der sogenannten Stehtage in der Läufigkeit / Hitze fruchtbar und kann Welpen bekommen. Es macht also auch nur dann Sinn, Rüde und Hündin zusammenzubringen, ansonsten wird der Rüde höchstwahrscheinlich (ein paar übersexuell motivierte Rüden mal ausgeschlossen) auch kein Interesse an deiner Hündin zeigen.
Wir merken uns also: Bei der Hündin ist es genau umgekehrt, als bei uns Frauen. Während der Läufigkeit kann die Hündin Welpen bekommen. Die Frau während ihrer Periode eher nicht.
Die Läufigkeit erfolgt bei den meisten Hunden zweimal im Jahr, meist im Abstand von sechs Monaten das nennt man diöstrisch.
Bei vielen Hündinnen erkennt man die bald eintretende Läufigkeit daran, dass sie beim Gassigehen vermehrt Urin absetzt und ich sage immer: „Jeden Grashalm markieren“. Manche Hündinnen gehorchen auch nicht mehr so gut und sind offenbar schon auf der Suche nach einem geeigneten Lover. Wenn du dieses Verhalten feststellst, solltest du deine Hündin weiterhin genau beobachten. Meiner Erfahrung nach dauert es dann noch ein bis zwei Monate, bis die Blutung einsetzt. Auch das Abhaaren der Hündin kann ein Indiz sein.
Die Läufigkeit beginnt zunächst mit dem Anschwellen der Vulva und den ersten Blutstropfen. Meine Hündinnen halten sich z.B. sehr sauber, sodass ich gut aufpassen muss, um den Beginn der Läufigkeit nicht zu verpassen. Mein Rudel zeigt die Läufigkeit aber meist an, indem sie der betroffenen Hündin wie Dumbo der Elefant hinterherlaufen und an ihr schnuppern. Eine andere Hündin beginnt meist schon vor der Läufigkeit die offenbar gut riechende Hündin zu besteigen und auf ihr zu rammeln. Normalerweise zeigen die anderen Hündinnen dieses Verhalten nur, wenn sich die läufige Hündin in der Nähe des Eisprunges befindet. Von Vorteil ist es übrigens, wenn du deiner Hündin ein Kommando beibringst, damit sie sich auf den Rücken dreht und du ihre Vulva anschauen kannst – bei uns heißt das Kommando „Platz mit Umkullern“. Entwickelt aus dem bekannten Platz, dem Kommando „Rolle“ (der Hund dreht sich um die eigene Achse) und „Peng“ (der Hund stellt sich tot).
Die Literatur sagt, dass die Hündinnen meist zwischen dem 12. bis 14. Tag ihren Eisprung haben (andere Quellen berichten vom 9. bis 12. Tag…) und dann deckbereit sind. Das ist aber nicht bei jeder Hündin gleich und kann auch je nach Hitze unterschiedlich sein.
Hündinnen werden normalerweise zwischen sechs Monaten und ungefähr einem Jahr das erste Mal läufig. Wenn deine Hündin mit zwei Jahren immer noch nicht läufig gewesen ist, dann solltest du einen Tierarzt aufsuchen.
Die Dauer der Läufigkeit wird im Schnitt mit 18 Tagen angegeben. Von einer verlängerten Läufigkeit spricht man erst, wenn die Symptome 28 Tage lang anhalten. Eine Hündin mit verlängerter Läufigkeit sollte dem Tierarzt vorgestellt werden. Zu empfehlen ist ein Blutbild und eine gynäkologische Untersuchung der Vulva und eine Sonografie der innen Geschlechtsorgane. Häufig sind Zysten oder Tumore die Ursache für eine verlängerte Läufigkeit.
Die Therapie besteht in der Kastration der Hündin oder durch Verabreichung von Medikamenten, um die Östrogensynthese zu stoppen.
Es ist enorm wichtig, dass deine Hündin sich von dir überall anfassen lässt, deshalb übe bereits als Welpe deine Hündin am Gesäuge zu berühren und auch ihren Schambereich zu untersuchen, damit du bei einer späteren Geburt oder sonstigen Problemen an der Vulva ohne Probleme eingreifen kannst.
Verhalten der Hündin während der Läufigkeit
Hündinnen werden während oder kurz vor der Läufigkeit oft sehr kuschel bedürftig und suchen die Nähe zum Menschen. Manche Hündinnen werden auch lustlos, möchten ungern Gassi gehen und ziehen sich eher zurück und schlafen viel. Andere Hündinnen zeigen wiederum keine nennenswerten Verhaltensänderungen.
Ich habe oft den Eindruck, dass das Fell auch weicher und seidiger wird. Als Halter solltest du die Läufigkeit einfach als normalen Ablauf der Geschlechtsreife hinnehmen und kein großes Aufsehen darüber machen, so bleibt auch deine Hündin entspannt.
Wenn deine Hündin läufig ist, solltest du mit ihr einsame Gassiwege gehen, damit ihr möglichst keinem potenten Rüden begegnet. Eine Schleppleine kann helfen die Hündin zu sichern, sodass sie sich nicht aus dem Staub auf der Suche nach einem willigen Rüden machen kann. Weiterhin solltest du deine Hündin auch nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen. Es kann immer irgendwo ein Schlupfloch geben. Willige Hunde sind sehr kreativ, wenn es darum geht zu einer läufigen Hündin zu kommen. Bei Züchtern sind schon Deckungen durch den Gartenzaun vorgekommen.
Hündinnen können während der Läufigkeit aggressiver sein als sonst, sodass sie aufdringliche Rüden abwehren, indem sie diese heftigst wegbeißen, um ihnen zu verdeutlichen, dass sie noch nicht deckbereit sind. Auch fremde Hündinnen können der läufigen Hündin unangenehm sein. Du solltest deine Hündin also genau beobachten und ihr die nötige Sicherheit geben, in dem du sie z.B. anleinst und die Situation mit anderen Hunden vermeidest. Selbstsichere Hündinnen, die die Läufigkeit schon mehrmals durchlebt haben, lösen die Situation mit anderen Hunden meist durch ein Spiel auf.
Nach der ersten Läufigkeit zeigt sich ein weiterer Entwicklungsschritt im Verhalten der Hündin. Die Hündinnen werden meist etwas ruhiger und ausgeglichener und verhalten sich nicht mehr so ”kindisch”. Sie wirken nun erwachsener.
Um die Läufigkeit deiner Hündin weiter zu verstehen und zu erkennen, wann der richtige Deckzeitpunkt ist, müssen wir uns mit den innerkörperlichen Prozessen befassen, die deine Hündin durchläuft. Der nachfolgende Teil ist also eher für Züchter und Interessierte interessant, eher weniger für den ”normalen Hündinnenhalter”.
Weiblicher Geschlechtstrakt
Die Geschlechtsorgane setzen sich äußerlich durch die Vulva mit ihren Schamlippen und dem Gesäuge zusammen. Die Vulva verändert je nach Zyklusstand ihre Größe und ihr Aussehen. Werden die Schamlippen gespreizt, erkennt man in der Vulva die Klitorisfalte. Das Gesäuge besteht aus fünf Mammakomplexen, die sich rechts und links in vier bis sechs Zitzen unterteilen.
Innere Geschlechtsorgane
Die Hündin besitzt einen relativ langen Scheidenkanal, in den der Rüde seinen Samen abgibt. Der Samen muss zur Befruchtung also erst aufsteigen, um die Eizellen zu erreichen.
Bei manchen Hündinnen besteht zwischen dem Scheidenvorhof und der Scheide eine Engstelle, das so genannte Cingulum, das sich zur Geburt und während der Läufigkeit erweitert. Es kann in Einzelfällen ein Hindernis für die Bedeckung und Geburt sein, das dann vom Tierarzt erweitert werden muss.
Die Zervix, der Gebärmutterhals, verschließt die Gebärmutter. Der Gebärmutterhals beginnt sich bereits bei der Bedeckung wieder zu schließen, weshalb eine zu späte Bedeckung nicht mehr zur Befruchtung führt, da die Spermien nicht mehr in die Gebärmutter gelangen.
Die Gebärmutter besteht aus einem kurzen Stück und spaltet sich dann in zwei Hörner, in denen die Welpen heranwachsen. Zu guter Letzt besitzt die Hündin noch zwei Eierstöcke, in denen die Eier gebildet werden.
Die Vaginalschleimhaut verändert ihr Aussehen übrigens während des Zyklus, so dass geübte Tierärzte anhand der Schleimhautstruktur den Eisprung feststellen können.
Die Hündin hat außerdem ein spezifisches Scheidenmilieu mit einem alkalischen pH-Wert, in dem sich allerhand aerobe und anaerobe Bakterien (Bakterien, die Sauerstoff zum Stoffwechsel benötigen und welche die keinen benötigen) tummeln. Sie kann deshalb nicht an Pilzinfektionen erkranken, wie es eine menschliche Frau könnte, trotzdem können die falschen Bakterien eine Trächtigkeit verhindern.
Geschlechtstrakt der Hündin und hormonelle Regulation des Zyklus
Hormonelle Regulation
Die Sexualfunktion des Hundes wird über das Zusammenspiel von dem Hypothalamus, der Hypophyse im Gehirn und dem Ovar (Eierstock) gesteuert. Die drei Organe sind über Rückkopplungsmechanismen für den Eisprung des Hundes zuständig, d.h. Hormone aus dem Hypothalamus und der Hypophyse regulieren die Freisetzung untergeordneter Hormone aus den Eierstöcken.
Liegen Störungen der Sexualfunktion vor, sollte an Erkrankungen des Hypothalamus, der Hypophyse und der Nebennierenrinde gedacht werden. Nachfolgend möchte ich dir die Bildung der einzelnen Hormone erklären, die für die Sexualität und die Trächtigkeit deiner Hündin notwendig sind.
Der Hypothalamus bildet zwei Hormone: GnRH (Gonadotropin-Releasing Hormon) und Dopamin. Diese beiden Hormone steuern wiederum die Freisetzung von Hormonen aus der Hypophyse. Das Hormon GnRH sorgt für die Ausschüttung von LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikel stimulierendes Hormon). Dopamin hemmt hingegen die Ausschüttung von Prolaktin in der Hypophyse.
In der Hypophyse wird außerdem noch Oxytocin gespeichert und bei Stimulierung ausgeschüttet.
In den Eierstöcken werden Östrogene und Gestagene hergestellt. Große Bedeutung für die Trächtigkeit haben das Östradiol-17ß und das Progesteron, welches man im Blut messen kann und so den Eisprung feststellen kann.
Wenn die Hündin trächtig ist, bildet der Uterus große Mengen von Relaxin, welches ebenfalls zur Trächtigkeitsdiagnose herangezogen werden kann, da es im Blut nachweisbar ist.
Zyklus der Hündin
Durch die Pubertät erreicht die Hündin ihre Geschlechtsreife. Eine hohe Wachstumsintensität z.B. durch die Fütterung führt zu einer verfrühten Pubertät. Außerdem nimmt auch das soziale Umfeld Einfluss, so synchronisieren sich oft die Läufigkeiten der Hündinnen im Rudel. Genauso kann die Pubertät aber auch durch Rudeldruck unterdrückt werden, was sich dann in stillen Läufigkeiten, d.h. nicht sichtbaren Läufigkeiten, manifestiert. Ist die erste Läufigkeit nicht innerhalb der ersten 24. Monate aufgetreten, sollte die Ursache abgeklärt werden.
Verläuft die Pubertät normal, dann teilt man den Zyklus der Hündin in vier Phasen ein. Die meisten Hunde werden zweimal im Jahr läufig, man bezeichnet sie, wie du ja bereits weißt, als diöstrisch.
1.Phase: Vorbereitungsstadium (Proöstrus)
Der Hypophysenvorderlappen, der größte Teil der Hirnanhangdrüse, bildet einige weibliche Hormone, die auch die Läufigkeit auslösen und die Trächtigkeit der Hündin steuern:
- FSH = follikelstimulierendes Hormon, das die Heranreifung der Follikel steuert (beim Rüden sorgt es übrigens für die Spermaproduktion)
- LH = Luteinisierungshormon löst zusammen mit dem FSH den Eisprung aus und wandelt das Graafsche Folikel in den Gelbkörper um, welcher wiederum das Gelbkörperhormon Progesteron produziert (und in geringen Mengen auch Östrogen) (Beim Rüden regt LH übrigens die Ausschüttung von Testosteron an)
- Das wichtigste männliche Sexualhormon Testosteron wird auch bei der Hündin in geringen Mengen gebildet
- Östrogene werden in der Plazenta, der Nebennierenrinde und im Fettgewebe gebildet. Vor der Geschlechtsreife ist es für die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale (Gesäuge) zuständig und sorgt während des Zyklus für die Brunsterscheinungen und den Aufbau der Gebärmutterschleimwand
- Progesteron wird hauptsächlich vom Gelbkörper gebildet
Der Proöstrus dauert etwa 9 Tage und kennzeichnet sich durch das Anschwellen der Vulva und schleimig, blutiges Sekret, das aus der Scheide abläuft.
Das FSH wird aktiv und sorgt für das Heranwachsen von Eizellen in den Eierstöcken. Die Eizellen befinden sich in Eibläschen (Follikel), die das Östrogen bilden, welches wiederum dafür sorgt, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird, damit sich dort Eizellen einnisten können.
Das Verhalten der Hündin ändert sich und sie setzt vermehrt Urin ab und sucht Rüden auf, aber das Aufreiten wird noch nicht geduldet.
FSH wird im späten Anöstrus verstärkt ausgeschüttet und regt die Follikelbildung an. Die Follikel bilden mit zunehmender Größe Östrogene. Die Östrogene wiederum hemmen das FSH, so dass während des Proöstrus und Östrus kein FSH mehr ausgeschüttet wird. Ein schlagartiger Anstieg von LH ist das ovulutionsauslösende Signal für die Follikel und kennzeichnet so den Östrus.
Übrigens, bei kastrierten Hündinnen fällt die Hemmung von FSH und LH weg, so dass diese beiden Hormone zur Bestimmung, ob eine Hündin kastriert ist oder nicht, genutzt werden können
Die Konzentration von Prolaktin steigt ab dem 30. bis 35. Tag des Zyklusses an, während das Progesteron abfällt. Eine trächtige Hündin zeigt ebenfalls einen Anstieg des Prolaktins, welcher bis zum Absetzen der Welpen hoch bleibt. Prolaktin sorgt für die Bildung des Gesäuges, Milchbildung und Brutpflegeverhalten und auch für die Funktion der Gelbkörper ist es wichtig. Ein medikamentöses Absenken des Prolaktins führt zum Abort der Welpen.
Oxytocin wird im Hypothalamus produziert und erreicht dann über das Blut seine Erfolgsorgane. Es sorgt für die Bildung von Wehen und für den Milchejektionsreflex. Unter dem Milchejektionsreflex versteht man die Ausschüttung von Oxytocin, wenn das Neugeborene säugt und Milch aufnimmt, deshalb ist es wichtig während der Geburt die Welpen bereits bei der Mutter trinken zu lassen, damit weiterhin Oxytocin ausgeschüttet wird.
Die Follikel bilden das Östrogen. Die Konzentration steigt bis zum Eisprung an und fällt dann auf eine Basalrate von 15 pg/ml ab. Eine Zunahme findet dann erst wieder vor einem erneuten Proöstrus statt. Östrogene sind für die Bildung der Uterusschleimhaut, Vagina und Vulva zuständig. Sowohl Östrogenmangel als auch eine andauernde Einwirkung von Östrogenen kann zu Haarausfall führen.
2. Phase: Eisprung (Östrus)
Diese Phase dauert 6–12 Tage, bis alle Eizellen herangereift sind.
Das Östrogen löst die Brunsterscheinungen aus. Unter Brunsterscheinung versteht man das Werbeverhalten der Hündin um den Rüden. Meist zeigen die Hündinnen Spielsequenzen und fordern zum Spiel auf und / oder sie drehen ihr Hinterteil immer wieder dem Rüden zu und legen die Rute zur Seite. Oft kann man auch ein nach oben zucken der Vulva erkennen.
Einige Hündinnen drehen sich bei dieser Umwerbung auch immer wieder zum Rüden um und blicken ihn an, als wollten sie sagen „nun mach schon“. Manche Hündinnen fangen auch an zu fiepen, wenn sie einen potenten Rüden sehen oder riechen. Dieses Werbeverhalten wiederholt sich meist einige Male und manchmal springt die Hündin auch schnell zur Seite, wenn der Rüde aufreiten will.
Nun beginnt auch das Progesteron langsam zu steigen. Bei manchen Hündinnen steigt es langsam, bei anderen kann es innerhalb von einem Tag in die Höhe schnellen. Das Progesteron bleibt nach der Läufigkeit, egal ob die Hündin gedeckt wurde und tragend ist oder nicht, erhöht. Der weibliche Hundekörper macht also nach jeder Läufigkeit eine Art Scheinträchtigkeit durch und stellt sich auf eine potenzielle Geburt ein.
Der Tierarzt kann über das Blut den Progesteronwert messen und so den Eisprung feststellen. Der Eisprung ist zwischen einem Wert von 4–10 ng/ml (andere Quellen berichten von Werten zwischen 8 und 10 ng/ml) erreicht und ein bis zwei Tage später sollte die erste Deckung erfolgen. Die Hündin blutet in dieser Zeit fast gar nicht mehr und zeigt einen Duldungsreflex, d.h. sie duldet, dass der Rüde aufreitet. Ihre Vulva ist nicht mehr so prall und geschwollen wie im Proöstrus und sie sieht eher verschrumpelt aus.
Die Befruchtungsfähigkeit besteht üblicherweise 3–4 Tage, also ein knapper Zeitraum, um den Rüden der Wahl zu erreichen.
Zum Zeitpunkt der Deckung beginnt sich der Muttermund bereits wieder zu schließen. Bei einem Progesteronwert von mehr als 20 ng/ml ist eine Aufnahme eher unwahrscheinlich, trotzdem habe ich eine Hündin mit einem Wert von 23 ng/ml mit einer natürlichen Deckung noch tragend bekommen.
Progesteron ist das so genannte Schwangerschaftshormon. Es verhindert Spontankontraktionen der Gebärmutter und es verschließt den Zervixkanal. Es hilft außerdem das Gesäuge zu bilden. Es unterdrückt die GnRh Freisetzung und somit auch die FSH Freisetzung und die LH Ausschüttung. Diese Wirkung der Läufigkeitsunterdrückung wird auch mit der Gabe von Gestagenen ausgenutzt.
Der Abfall der Progesteronkonzentration leitet die Geburt und damit die Wehen ein.
In der dritten bis vierten Woche nach der Ovulation steigt das Hormon Relaxin beträchtlich an, so dass es bei tragenden Hündinnen in deutlich höheren Konzentrationen vorkommt, als bei nicht tragenden Hunden. Ab dem 25. Tag kann es zur Trächtigkeitsdiagnose herangezogen werden. Zwischen der sechsten bis achten Woche hat es sein Maximum erreicht und fällt dann zur Geburt hin wieder ab. Es sorgt für das Eindringen der Embryos in das Uterusgewebe und lockert das Bindegewebe zur Geburt.
3. Phase: Metöstrus
Die dritte Phase dauert etwa 60–130 Tage. Die Eizelle wartet nun etwa sieben Tage auf Befruchtung. Das leere Eibläschen verwandelt sich in einen Gelbkörper welches Progesteron bildet. Das Progesteron sorgt für eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut und eine gute Durchblutung, falls es zu einer Trächtigkeit kommt. Außerdem lässt es die Milchleiste anschwellen.
Und noch einmal wichtig: Auch, wenn keine Trächtigkeit besteht, verhält sich der Körper der Hündin als wäre er trächtig!
4. Phase: Anöstrus
Diese Phase dauert etwa 90 Tage, in der sich der Gelbkörper zurückbildet und der Östrogenspiegel für den nächsten Zyklus wieder ansteigt. Wenn du übrigens deine Hündin kastrieren möchtest, dann solltest du diese Phase wählen, da hier alle Hormone wieder im Gleichgewicht sind und weniger Nebenwirkungen zu erwarten sind.