OP-Kostenversicherung

Australian Shepherd Züchter aus Krefeld (NRW)

Operationskostenversicherung für Hunde

Im Ge­gen­satz zu ei­ner Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung über­neh­men OP-Kos­ten­ver­si­che­run­gen (manch­mal auch, nicht ganz kor­rekt, als ”OP-Ver­si­che­rung” be­zeich­net) nur ei­nen Teil der tier­ärzt­li­chen Kos­ten – näm­lich die der Operationen.

Da­für sind die­se Ver­si­che­run­gen ge­ge­be­nen­falls er­heb­lich preis­wer­ter – aber ge­nau hin­schau­en muss man trotz­dem. Also le­gen wir mal los 🙂

Das ist Teil zwei un­se­rer Se­rie über Ver­si­che­run­gen für Hunde.

Was ist eine OP-Kostenversicherung?

Die Ope­ra­ti­ons­kos­ten­ver­si­che­rung für Hun­de deckt Kos­ten ab, die im Zu­sam­men­hang mit not­wen­di­gen Ope­ra­tio­nen entstehen.

Krankenversicherung vs. OP-Kostenversicherung

Die Hun­de­kran­ken­ver­si­che­rung schließt im Grun­de eine OP-Kos­ten­ver­si­che­rung mit ein. Die OP-Kos­ten­ver­si­che­rung be­schränkt sich auf Leis­tun­gen, die im Zu­sam­men­hang mit Ope­ra­tio­nen nö­tig werden.

Ein­ge­schlos­sen?
OP-Ver­si­che­rung
Kran­ken­ver­si­che­rung
Ope­ra­tio­nen
ja
ja
Sons­ti­ge Er­kran­kun­gen
nein
ja
Mo­nats­bei­trag
18 – 24 €
30 – 50 €

Stark ver­ein­fach­te Ge­gen­über­stel­lung OP-Ver­si­che­rung und Krankenversicherung

Eisenbaumtabelle

Die Ei­sen­baum­ta­bel­le lis­tet die (an­geb­lich) bes­ten Kran­ken­ver­si­che­run­gen für Hun­de auf. Sie bie­tet eine nütz­li­che Über­sicht und ei­nen Preis­ver­gleich und ist das Er­geb­nis ei­ner Zu­sam­men­ar­beit von Tier­ärz­ten und Tierkliniken.

Unser Beispiel: BarmeniaDirekt

Auch hier wäh­len wir wie­der ein kon­kre­tes Bei­spiel, die Hun­de-OP Ver­si­che­rung der Bar­me­nia­Di­rekt. Wir ha­ben uns hier die Ver­trags­be­din­gun­gen ge­nau­er an­ge­se­hen und ver­su­chen sie in ver­ständ­li­cher Form zu erklären.

An­de­re uns be­kann­te Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen sind zu­min­dest ähn­lich, Ab­wei­chun­gen fin­den sich oft nur in Detailfragen.

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Wir be­zie­hen uns im fol­gen­den Text auf die Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen vom Ja­nu­ar 2020 (die ak­tu­ells­ten zum Zeit­punkt des Ver­fas­sens die­ses Ar­ti­kels, am 15. Mai 2020) – und wir möch­ten vor­sorg­lich dar­auf hin­wei­sen: Wir über­neh­men kei­ne Ge­währ, auch wenn wir, wie im­mer, sorg­fäl­tig re­cher­chiert ha­ben! Falls du über den Link eine Ver­si­che­rung ab­schlie­ßen soll­test, er­hal­ten wir eine klei­ne Provision.

Beiträge

Hier die mo­nat­li­chen Bei­trä­ge der Bar­me­nia­Di­rekt (zum Zeit­punkt 15.05.2020). Die Höhe des mo­nat­li­chen Bei­trags ge­mäß dem Al­ter des Hun­des (durch halb­jähr­li­che oder jähr­li­che Zah­lung kannst du den Bei­trag um 2 resp. 4 % reduzieren):

  • bis 2 Jah­re: 17,90 € (bei ei­ner Selbst­be­tei­li­gung von 250 € = 15,22 €)
  • bis 3 Jah­re: 19,90 € (bei SB250 = 16,92 €)
  • bis 5 Jah­re: 21,90 € (bei SB250 = 18,62 €)
  • bis 7 Jah­re: 23,90 € (bei SB250 = 20,32 €)
  • ab 7 Jah­re: 32,90 € (bei SB250 = 27,98 €)

Ein Aus­tra­li­an She­p­herd kann lo­cker über 10 Jah­re alt wer­den, im Re­gel­fall so­gar eher so 13 bis 14 Jahre.

In Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen kom­men ei­ni­ge Be­grif­fe vor, die manch­mal schwie­rig zu ver­ste­hen sind.

  • War­te­zeit: Das be­deu­tet, dass ihr vor dem ers­ten Ver­si­che­rungs­fall (also dem An­trag auf Kos­ten­über­nah­me durch die Kran­ken­ver­si­che­rung) eine ge­wis­se Zeit nichts mel­den dürft.
  • Ve­te­ri­när­me­di­zi­nisch not­wen­dig: Es wer­den in der Re­gel aus­schließ­lich Kos­ten über­nom­men, die auf eine aku­te Er­kran­kung oder ei­nen Un­fall zu­rück­ge­hen. Bei­spiels­wei­se wer­den kos­me­ti­sche Ein­grif­fe (was auch im­mer man kos­me­tisch an ei­nem Aus­sie zu kor­ri­gie­ren ha­ben könn­te, aber sei es drum) nicht übernommen.
  • Sub­si­diä­rer Schutz: Wenn eine an­de­re Ver­si­che­rung be­steht, die die­sel­ben Kos­ten (an­tei­lig oder voll) über­nimmt, zieht die Ver­si­che­rung das von den Er­stat­tun­gen ab – d.h. egal, wie viel und um­fang­reich ihr eu­ren Hund ver­si­chert habt, es wer­den ins­ge­samt ma­xi­mal die Kos­ten über­nom­men, die wirk­lich ent­ste­hen (Ach­tung: Je nach Ta­rif ins­ge­samt ge­ge­be­nen­falls we­ni­ger als 100 % der Kosten).
  • Leis­tungs­aus­schlüs­se: Din­ge, für die die Ver­si­che­rung nicht be­zahlt. Das schließt in der Re­gel ein, dass Kos­ten für Be­hand­lun­gen, die durch Er­kran­kun­gen ent­ste­hen, die schon vor Ab­schluss der Ver­si­che­rung be­stan­den, nicht über­nom­men wer­den. Eben­falls prak­tisch im­mer aus­ge­schlos­sen sind Kos­ten für Er­kran­kun­gen, de­ren Ur­sa­che ge­ne­tisch ist.
  • Mitwirkungspflicht/Obliegenheiten: Im Grun­de ge­nom­men wird dort im­mer auf­ge­führt, dass du dich an­stän­dig um dein Tier küm­mern musst. Dass du al­les tun musst, um zu ver­mei­den, dass dein Tier krank wird. Also Din­ge, die ei­gent­lich selbst­ver­ständ­lich sind.
  • GOT: Ge­büh­ren­ord­nung der Tier­ärz­te. So et­was wie eine Lis­te, wel­che Tier­arzt­leis­tung in wel­cher Höhe be­rech­net wer­den soll.
  • Selbst­be­tei­li­gung (SB): Ein Be­trag, den du pro Ver­si­che­rungs­fall selbst be­zah­len möch­test – die Ver­si­che­rung zahlt dann nur den Teil der Tier­arzt­rech­nung, der über die Selbst­be­tei­li­gung hin­aus geht. Ver­trä­ge mit Selbst­be­tei­li­gung sind häu­fig deut­lich günstiger.
  • Ver­si­che­rungs­fall: Wenn die Ver­si­che­rung auf­grund ei­nes Vor­falls (also Er­kran­kung, Un­fall, etc.) zah­len soll, han­delt es sich um ei­nen Ver­si­che­rungs­fall. Wel­chen Um­fang der Ver­si­che­rungs­fall ge­nau hat, hängt von den je­wei­li­gen Ta­ri­fen ab, also ob bspw. Vor­un­ter­su­chun­gen oder Nach­be­treu­ung ein­ge­schlos­sen ist.

Was ist versichert?

Ver­si­chert ist jede ve­te­ri­när­me­di­zi­nisch not­wen­dig Ope­ra­ti­on und (teil­wei­se) die im Zu­sam­men­hang mit der Ope­ra­ti­on ent­ste­hen Kos­ten. Da­bei spielt es hier kei­ne Rol­le, ob die Ope­ra­ti­on durch eine Krank­heit oder ei­nen Un­fall be­dingt ist.

Ver­si­chert sind:

  • die Kos­ten für ve­te­ri­när­me­di­zi­nisch not­wen­di­ge Ope­ra­tio­nen (z.B. Kreuz­band­riss, Un­fall, auch Kaiserschnitt)
  • Kos­ten für die not­wen­di­ge Vor­un­ter­su­chung (ein­schließ­lich der Un­ter­su­chun­gen, die über­haupt die Not­wen­dig­keit ei­ner Ope­ra­ti­on fest­ge­stellt hat)
  • Kos­ten für die Nach­be­hand­lung (bis zum 15. Tag)
  • 2‑facher GOT-Satz (nur in schrift­lich be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len auch bis zum 3‑fachen GOT-Satz)
  • für not­wen­di­ge Nacht- und Son­der­ein­sät­ze bis zum 4‑fachen GOT-Satz
  • not­wen­di­ge Pro­the­sen (die Ver­si­che­rung be­tei­ligt sich ein­ma­lig mit bis zu 500 €)
  • Trans­port­kos­ten oder Rei­se­kos­ten des Tier­arz­tes, wenn Trans­port­un­fä­hig­keit vorliegt
  • Kos­ten für Be­hand­lun­gen im eu­ro­päi­schen Aus­land und Mit­tel­meer­an­rai­ner­staa­ten, wenn der Auf­ent­halt nicht län­ger als sechs Mo­na­te war (Höhe rich­tet sich nach lan­des­üb­li­cher Ver­gü­tung, ma­xi­mal GOT)

Im Grun­de ge­nom­men ha­ben an­de­re Ver­si­che­run­gen, wie bei­spiels­wei­se die AGILA, ei­nen ähn­li­chen Um­fang. Ei­ni­ge Ver­si­che­run­gen oder be­stimm­te Ta­ri­fe le­gen Höchs­t­er­stat­tun­gen pro Ope­ra­ti­on fest.

Einschränkungen

Für OP-Kos­ten­ver­si­che­run­gen gel­ten in der Re­gel War­te­zei­ten, also Zei­ten, die nach Ab­schluss der Ver­si­che­rung noch nicht ver­si­chert sind. Bei un­se­rem Bei­spiel sind es folgende:

  • 30 Tage: Ver­si­che­rungs­fäl­le auf­grund von Krank­hei­ten oder Unfall
  • 6 Mo­na­te: Ver­si­che­rungs­fäl­le auf­grund von Ein­grif­fen we­gen En­tro­pi­um (Ein­stül­pung des Lid­ran­des), Na­bel­bruch, Kastration/Ste­ri­li­sa­ti­on
  • 18 Mo­na­te: Ver­si­che­rungs­fäl­le auf­grund von Ek­tro­pi­um (Aus­wärts­stül­pung des Lid­ran­des), ED, frag­men­tier­ter Pro­ces­sus co­ro­no­ide­us me­dia­lis ul­nae (eine Vor­stu­fe der ED), HD, IPA (auch eine Vor­stu­fe der ED), Kryp­tochis­mus, Pa­tell­a­lu­xa­ti­on (Knie­ge­lenks­ver­let­zung), Ra­di­us Cur­vus (Wachs­tums­stö­rung im Be­reich des Un­ter­arms) – für die­se Er­kran­kun­gen gilt: es ist nur ein sol­cher Ver­si­che­rungs­fall wäh­rend der Ver­trags­lauf­zeit versichert!
  • 24 Mo­na­te: für ei­nen Kos­ten­zu­schuss zu ei­ner not­wen­di­gen Prothese

Wo­bei es kei­ne War­te­zeit bei Ver­si­che­rungs­fäl­len auf­grund ei­nes Ver­kehrs­un­falls (den man so­fort der Po­li­zei mel­den muss) gibt.

An­de­re Ver­si­che­run­gen ha­ben pau­scha­le Re­ge­lun­gen (bei­spiels­wei­se hat die AGILA grund­sätz­lich eine War­te­zeit von drei Mo­na­ten, aus­ge­nom­men bei Unfällen).

Die Ein­schrän­kun­gen do­ku­men­tie­ren die Ver­si­che­run­gen in ih­ren Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen (Bar­me­nia­Di­rekt, AGILA).

Ausgeschlossen

Aus­ge­schlos­sen sind Auf­wen­dun­gen für:

  • an­ge­bo­re­ne und ge­ne­ti­sche be­ding­te Fehl­ent­wick­lun­gen, die vor(!) An­trag­stel­lung be­kannt wa­ren (für zu­vor nicht be­kann­te be­steht Versicherungsschutz)
  • kos­me­ti­sche Eingriffe
  • Zahn­ersatz und Kor­rek­tu­ren von Zahn- oder Kieferanomalien
  • Diät- und Er­gän­zungs­fut­ter­mit­tel (auch dann nicht, wenn sie vom Tier­arzt in der Nach­ver­sor­gung an­ge­ord­net werden)
  • Vit­amin- und Mi­ne­ral­stoff­prä­pa­ra­te (Ach­tung! Das sprit­zen Tier­ärz­te sehr ger­ne, widersprecht!)
  • Vor­satz (Leu­te… bit­te niemals!)
  • Epi­de­mien / Pandemien
  • Ter­ror / Krieg, Naturkatastrophen…
  • Kos­ten für Ope­ra­tio­nen im Zu­sam­men­hang mit dem De­cken, der Träch­tig­keit (ein­schließ­lich Schein­träch­tig­keit) oder der Ge­burt (Aus­nah­me: Kai­ser­schnitt, die­ser wird übernommen)
  • Kastration/Sterilisation, es sei denn, es liegt ein kör­per­li­cher Grund vor

Un­se­re Nach­zuch­ten beim Yel­low­stone Walk

Wann sollte oder kann ein Hund versichert werden?

Im Grun­de ge­nom­men kann je­der Hund ver­si­chert wer­den – so lan­ge er ein­deu­tig er­kenn­bar ist. Was hilf­reich ist, wenn der Hund zum Zeit­punkt des Ver­si­che­rungs­ab­schlus­ses kern­ge­sund ist. Denn Kos­ten auf­grund von Vor­er­kran­kun­gen sind im­mer ausgeschlossen!

An­ders ge­sagt: je jün­ger, des­to besser.

Und wenn mein Hund älter wird?

Wie üb­lich, soll­test du dich dar­auf ein­stel­len, dass die Bei­trä­ge mit dem Al­ter des Hun­des stei­gen. Hin­ter­grund ist, dass schluss­end­lich mit dem Al­ter des Hun­des auch die Ri­si­ken stei­gen, dass die Ver­si­che­rung Kos­ten über­neh­men muss. Um die mo­nat­li­chen oder jähr­li­chen Bei­trä­ge auf ei­nem ak­zep­ta­blen Ni­veau zu hal­ten, wer­den sol­che Re­ge­lun­gen ge­trof­fen. Das muss ei­nem nicht ge­fal­len, aber wis­sen soll­te man es.

Wie funktioniert die Erstattung?

Nach­dem der Tier­arzt sei­ne Rech­nung ge­stellt hat, kannst du die Rech­nung der OP-Kos­ten­ver­si­che­rung ein­rei­chen. Ob du zu­vor schon selbst be­zahlt hast oder nicht, kannst du selbst ent­schei­den. Die Bar­me­nia­Di­rekt bie­tet an, so­fort mit dem Tier­arzt oder der Tier­kli­nik abzurechnen.

Kündigung

Nach Ab­lauf von 12 Mo­na­ten kannst du den Ver­trag täg­lich kün­di­gen. Die Ver­si­che­rung kann eben­falls kün­di­gen, muss sich aber an eine Frist von ei­nem Mo­nat hal­ten. Aber: Nach Ab­lauf von fünf Jah­ren kann die Ver­si­che­rung nicht mehr kündigen!

Die­se oder ähn­li­che Re­ge­lun­gen fin­dest du in je­dem Ver­si­che­rungs­ver­trag für eine Kran­ken­ver­si­che­rung oder Ope­ra­ti­ons­kos­ten­ver­si­che­rung für Hunde.

Also – soll ich oder soll ich nicht?

Wie im­mer kön­nen wir dir nicht sa­gen, ob du eine Ope­ra­ti­ons­kos­ten­ver­si­che­rung ab­schlie­ßen soll­test. Was wir aber wis­sen ist, dass Ope­ra­tio­nen bei Tie­ren sehr schnell 1.000 € und mehr kos­ten. Es kann dir ein Ge­fühl der Si­cher­heit ge­ben, dass du je­der­zeit dazu in der Lage bist, dei­nem Hund eine not­wen­di­ge Ope­ra­ti­on zu erlauben.

Wir sind kei­ne Ver­si­che­rungs­exper­ten, un­ser Rat ist, wie im­mer, ohne Ge­währ für Richtigkeit.

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