Entwurmung

Australian Shepherd Züchter aus Krefeld (NRW)

Entwurmung – wieso, weshalb, warum – nicht?

Was ist eine Wurmkur?

Eine Wurm­kur ist ein An­ti­pa­ra­si­ti­kum, das Wür­mer im Wirts­tier ab­tö­tet. Eine Wurm­kur sug­ge­riert dem Hal­ter al­lein schon durch das ent­hal­te­ne Wort ”Kur” et­was Gu­tes und schon fast eine Well­ness­be­hand­lung sei­nes Tie­res. Dem ist aber nicht so. Eine Wurm­kur ist ein (ver­schrei­bungs­pflich­ti­ges) Me­di­ka­ment, das man nur beim Tier­arzt er­hält und wel­ches durch neu­ro­to­xi­sche Stof­fe (Ner­ven­gif­te) die Wür­mer im Darm lähmt und so abtötet.

Liest man im In­ter­net über Wür­mer & Wurm­ku­ren, ent­steht fast schon der Ein­druck, Wür­mer wä­ren eine Krank­heit, z.B. durch Wort­wah­len wie ”in­fi­ziert”, ”wird mein Hund wie­der ge­sund?”, ”an­ste­cken”… Da­bei ist Pa­ra­si­tis­mus eine na­tür­li­che Le­bens­form, die in der Na­tur im­mer wie­der vor­kommt. Pa­ra­sit und Wirt le­ben zu­sam­men, wo­bei der Pa­ra­sit im Ge­gen­satz zum Wirt von die­ser Ver­bin­dung aber ei­nen Vor­teil zieht – dass er sei­nen Wirt tö­tet ist aber meist sehr un­wahr­schein­lich, da er da­mit sei­ne Le­bens­grund­la­ge zu­nich­te­ma­chen würde.

Wie bekommt mein Hund Würmer?

Hun­de kön­nen durch Schnüf­feln an Hun­de­kot, Fres­sen von Wild­tie­ren oder durch die Mut­ter­milch Wür­mer be­kom­men. Wel­pen ha­ben fast im­mer Wür­mer, da sie über die Mut­ter­milch Wurm­ei­er auf­neh­men – des­halb ist eine re­gel­mä­ßi­ge Ent­wur­mung beim Züch­ter un­er­läss­lich. Nach der Wel­pen­zeit kön­nen Hun­de beim Schnüf­feln an Kot Spul- & Ha­ken­wür­mer Eier aus der Um­welt auf­neh­men. Hun­de, die be­reits Spul­wür­mer ha­ben, schei­den Spul­wurm­ei­er aus, die un­be­merkt her­an­rei­fen und über­all hin ge­tra­gen wer­den können.

Frisst ein Hund Wild, so kann er sich mit dem Fuchs­band­wurm in­fi­zie­ren. Hun­de, die ge­barft wer­den und mit nicht ge­koch­tem oder ge­fro­re­nem ro­hem Fleisch ge­füt­tert wer­den, kön­nen den Band­wurm aufnehmen.

Was passiert bei einem Wurmbefall?

Wür­mer sind Pa­ra­si­ten und schwä­chen (ggf. auch schä­di­gen) ih­ren Wirt: Sie nis­ten sich häus­lich im Darm des Hun­des ein und ent­zie­hen sei­ner Nah­rung Nähr­stof­fe. Das heißt, der Hund wird mit Nähr­stof­fen un­ter­ver­sorgt. Die Fol­gen kön­nen Wachs­tums­stö­run­gen, stump­fes Fell, schup­pi­ge Haut und an­de­re Man­gel­er­kran­kun­gen sein – auch Durch­fall oder Er­bre­chen tritt ge­le­gent­lich auf. Wei­ter­hin zei­gen mit Wür­mern be­las­te­te Hun­de eine er­höh­te Leu­ko­zy­ten­zahl, so­dass da­von aus­zu­ge­hen ist, dass die Wür­mer im Darm Ent­zün­dun­gen ver­ur­sa­chen und das Im­mun­sys­tem mit der Be­kämp­fung der Pa­ra­si­ten be­schäf­tigt ist und wo­mög­lich bei ei­nem Krank­heits­fall ge­schwächt ist. Bei ex­trem star­ken Wurm­be­fall kön­nen Wel­pen auch ster­ben. Ei­ni­ge Wurm­ar­ten sind so­ge­nann­te zoo­no­se Er­re­ger, d.h. sie kön­nen auf den Men­schen über­tra­gen wer­den und wan­dern­de Lar­ven kön­nen zu Schä­den in Ner­ven­bah­nen, Auge und/oder Ge­hirn füh­ren oder es kön­nen sich ge­fähr­li­che Zys­ten in der Le­ber und/oder an­de­ren Or­ga­nen bil­den, die auf­wen­dig be­han­delt wer­den müs­sen oder so­gar zum Tod füh­ren können.

Wie kann ich vorbeugen?

Lei­der gar nicht – es gibt kei­ne si­che­re Me­tho­de den Hund vor Wurm­in­fek­tio­nen zu schüt­zen, da die Wurm­kur KEINE PROPHYLAXE ist, son­dern meist in 24h alle im Kör­per des Hun­des be­find­li­chen Wür­mer ab­tö­tet. Der Hund kann kur­ze Zeit da­nach durch­aus wie­der neue Wurm­lar­ven aufnehmen.

Das Auf­nah­me­ri­si­ko kann durch eine ge­wis­sen­haf­te Ent­sor­gung des Ko­tes in den Haus­müll ver­min­dert werden.

Kotproben

Au­ßer­dem kann man mit Kot-Sam­mel­pro­ben (über 3 Tage hin­weg) eine re­la­tiv zu­ver­läs­si­ge Aus­sa­ge dar­über tref­fen, ob der Hund Wür­mer hat oder nicht, so muss man nicht im­mer mit ei­ner wo­mög­lich nicht not­wen­di­gen ”Che­mie­keu­le” Wurm­kur den Hund be­las­ten. Eine Kot­pro­be kos­tet beim Tier­arzt meist nur ei­nen Bruch­teil ei­ner Wurm­kur. Für nor­ma­le Fa­mi­li­en­hun­de emp­fiehlt die Eu­ro­pean Sci­en­ti­fic Coun­sel Com­pa­n­ion Ani­mal Pa­ra­si­tes (ESCCAP) den Kot vier­mal im Jahr – also alle drei Mo­na­te – un­ter­su­chen zu lassen.

Entwurmungsempfehlung der ESCCAP

Auch die Eu­ro­pean Sci­en­ti­fic Coun­sel Com­pa­n­ion Ani­mal Pa­ra­si­tes (ESCCAP, zu deutsch in etwa ”eu­ro­päi­scher wis­sen­schaft­li­cher Rat für Pa­ra­si­ten der Heim­tie­re”) emp­fiehlt Kot­pro­ben des Hun­des zu un­ter­su­chen. Soll­te dies nicht mög­lich oder nicht ge­wünscht sein, wur­den nach­fol­gen­de Emp­feh­lun­gen her­aus­ge­ge­ben (an die sich lei­der vie­le Tier­ärz­te pau­schal hal­ten, an­statt eine Kot­pro­ben­un­ter­su­chung an­zu­bie­ten). Die ESCCAP ist üb­ri­gens eine in Groß­bri­tan­ni­en ein­ge­tra­ge­ne Ver­ei­ni­gung, die im Jahr 2006 von acht eu­ro­päi­schen Ve­te­ri­när­pa­ra­si­to­lo­gen ge­grün­det wur­de. Ziel von ESCCAP ist es, fun­dier­te In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung zu stel­len, die hel­fen, Hun­de und Kat­zen – und auch den Men­schen – vor ei­nem Be­fall mit Pa­ra­si­ten und des­sen Fol­gen zu schützen.

Welpen

Wel­pen soll­ten bis zu ei­nem Al­ter von 10 Wo­chen alle 2 Wo­chen ge­gen Spul­wür­mer ent­wurmt wer­den, da sie über die Mut­ter­milch Wurm­ei­er auf­neh­men können.

100 % Sicherheit

Wenn du 100 % si­cher sein möch­test, dass dein Hund kei­ne Wür­mer hat oder dein Hund mit im­mun­ge­schwäch­ten Men­schen Um­gang hat, dann musst du dein Tier alle 4 Wo­chen ent­wur­men, da die Wurm­ei­er min­des­tens 4 Wo­chen brau­chen, um zu ei­nem Eier pro­du­zie­ren­den Wurm heranzureifen.

Barf & Urlaub

Hun­de, die ro­hes Fleisch, ins­be­son­de­re In­ne­rei­en wie Le­ber und Lun­ge er­hal­ten, das zu­vor nicht aus­rei­chend er­hitzt (10 Min., Kern­tem­pe­ra­tur 65° C) oder ge­fro­ren (1 Wo., ‑17° bis ‑20° C) wur­de, soll­ten alle 6 Wo­chen ge­gen Band­wür­mer be­han­delt werden.

Hun­de, die in den Sü­den rei­sen, ha­ben even­tu­ell ein er­höh­tes Ri­si­ko sich mit dem Herz­wurm zu in­fi­zie­ren. Bei dei­nem Tier­arzt er­hältst du ent­spre­chen­de Prä­pa­ra­te. In man­che Län­der dür­fen nur do­ku­men­tiert ent­wurm­te Hun­de – d.h. im EU Aus­weis auch vom Tier­arzt ver­merkt – ein­ge­führt werden.

Zuchthündinnen

Träch­ti­ge Hün­din­nen soll­te man nur mit Vor­sicht ent­wur­men und nur zu­ge­las­se­ne Prä­pa­ra­te ver­wen­den, da sonst die Wel­pen in Ge­fahr sind und es zu Fehl­ge­bur­ten kom­men kann. Dass die Wel­pen vor Wür­mern ge­schützt sind, konn­te je­doch mit z.B. der 2‑maligen An­wen­dung be­stimm­ter Wurm­ku­ren um den 40. und 55. Träch­tig­keits­tag bzw. der täg­li­chen An­wen­dung an­de­rer aus­ge­wähl­ter Wurm­ku­ren ab dem 40. Träch­tig­keits­tag nach­ge­wie­sen werden.

Säu­gen­de Hün­din­nen soll­ten gleich­zei­tig mit der ers­ten Be­handlung ih­rer Jun­gen ge­gen Spul­wür­mer be­han­delt werden.

Nebenwirkungen / Gefährlichkeit von Wurmkuren

Über die Ge­fähr­lich­keit und die Ne­ben­wir­kun­gen der Wurm­ku­ren fin­det sich kei­ne zu­ver­läs­si­ge Quel­le: ESCCAP schreibt auf ih­rer Web­sei­te, dass Wurm­ku­ren nur den Or­ga­nis­mus des Wur­mes schä­di­gen und nicht den Hund, also spe­zi­fisch sind (An­mer­kung von uns: Be­steht denn der Wurm aus an­de­ren bio­lo­gi­schen Sub­stan­zen als der Hund? Wie­so dür­fen Wurm­ku­ren dann nicht auch träch­ti­gen Hün­din­nen ver­ab­reicht werden?).

In un­se­rer Re­cher­che ha­ben wir aber Hin­wei­se auf Le­ber- & Nie­ren­be­las­tung, Schä­di­gung der Darm­flo­ra, Herz-Rhyth­mus­stö­run­gen, epi­lep­ti­sche An­fäl­le und Ge­fähr­lich­keit für MDR1 Hun­de mit der Gen-Aus­prä­gung (-/- oder M/M) gefunden.

Wir per­sön­lich sind der Mei­nung, wir soll­ten uns nicht im­mer gleich aus Angst oder we­gen ei­nes schlech­ten Ge­wis­ses zur Che­mie­keu­le über­re­den las­sen (Tier­ärz­te wol­len schließ­lich auch viel­leicht pri­mär Geld ver­die­nen), denn die Ge­sund­heit un­se­rer Hun­de soll­te stets die höchs­te Prio­ri­tät ge­nie­ßen! Du soll­test dir viel­leicht auch mal Ge­dan­ken dar­über ma­chen, war­um un­se­re Hun­de die Wurm­ku­ren nicht ohne Tricks & List wie ein Le­cker­li fres­sen wol­len. Selbst wenn ich un­se­re Wel­pen ent­wur­me, weh­ren sich die­se im wahrs­ten Sin­ne mit Hän­den & Fü­ßen – Bei­ßen, Krat­zen & Maul zupressen.

Nach­fol­gend ei­ni­ge Ne­ben­wir­kun­gen aus den Pa­ckungs­bei­la­gen der Wurmkuren:

  • Ban­minth:
    • Kei­ne bekannt
  • Ca­ni­quan­tel:
    • Er­bre­chen oder leich­ter Durchfall
  • Dron­cit:
    • Kei­ne bekannt
  • Dron­tal
    • Kei­ne bekannt
  • Milbemax: 
    • Le­thar­gie
    • Neu­ro­lo­gi­schen Sym­pto­me, wie Mus­kel­zit­tern oder ein un­si­che­rer Gang
    • Ma­gen-Darm-Sym­pto­men, wie Er­bre­chen oder Durchfall
  • Panacur: 
      • Er­bre­chen oder leich­ter Durchfall
  • Profender 
        • Ma­gen-Darm-Be­schwer­den (Er­bre­chen und/oder Speicheln)
        • Neu­ro­lo­gi­sche Stö­run­gen wie Zit­tern oder un­ko­or­di­nier­tes Gehen
        • Bei Hun­den mit ei­nem so­ge­nann­ten MDR1-Gen­de­fekt (z.B. ei­ni­ge Col­lies, Shel­ties) kön­nen stär­ke­re neu­ro­lo­gi­sche Sym­pto­me nach der An­wen­dung von Pro­fen­der® auftreten.
        • Hin­weis von uns: Auf kei­nen Fall bei MDR1 (-/- oder M/M) Hun­den an­wen­den. Die stär­ke­ren neu­ro­lo­gi­schen Sym­pto­me kön­nen zum Tod führen.
  • Stronghold: 
          • Haa­re an der be­träu­fel­ten Stel­le fal­len aus
          • Die Haut kann ge­reizt sein
          • Fell an der be­träu­fel­ten Stel­le verklebt
          • Pud­ri­ge Sub­stanz an der be­träu­fel­ten Stelle
  • Welpan:
            • leich­te vor­über­ge­hen­de Stö­run­gen des Ver­dau­ungs­tak­tes (Brech­durch­fall)

Natürliche Entwurmungsmittel

Vor al­lem die Barf-An­hän­ger ent­wur­men ihre Hun­de auf na­tür­li­chem Weg mit Kräu­tern. Ob die­se Pro­duk­te je­doch funk­tio­nie­ren ist zu­min­dest frag­lich, aber viel­leicht ei­nen Blick wert, be­vor die Wurm­kur zum Ein­satz kom­men muss. Fakt ist auf je­den Fall, dass Hun­de & Wöl­fe im­mer mal wie­der Kräu­ter fressen.

Fol­gen­de Nah­rungs­mit­tel ha­ben eine an­ti­pa­ra­si­tä­re Wirkung:

  • Kür­bis­ker­ne
  • Ko­kos­flo­cken und ‑öl
  • ge­rie­be­ne Möhren
  • Knob­lauch.

Die­se Zu­ta­ten sol­len ab­wech­selnd drei- bis vier­mal wö­chent­lich dem Fut­ter hin­zu­ge­fügt wer­den, um ei­nen Pa­ra­si­ten­be­fall zu verhindern.

Ent­wur­mung

Die Ent­wur­mung bei Hunden

Wurm­er­kran­kung bei Hund und Katze

Ex­per­ten im Talk

Welche Wurmarten gibt es?

Nach­fol­gend zei­gen wir dir, wel­che En­do­pa­ra­si­ten in dei­nem Hund ihr Le­ben fristen 🙂

spulwurm

Spulwürmer

(lat. To­xo­ca­ra canis)

Spul­wür­mer le­ben im Dünn­darm und ge­hö­ren welt­weit zu den häu­figs­ten En­do­pa­ra­si­ten bei Hun­den und Katzen.

Ein ge­rin­ger Wurm­be­fall ver­ur­sacht meist kei­ne Pro­ble­me, ein star­ker kann ge­ra­de bei Wel­pen und Jung­hun­den zur Er­kran­kung füh­ren und Er­bre­chen, Durch­fall und Ge­wichts­ver­lust aus­lö­sen. Die Wurm­ei­er stel­len auch ein Ge­sund­heits­ri­si­ko für Men­schen dar: Wenn sie her­un­ter­ge­schluckt wer­den schlüpft im Darm des Men­schen die Lar­ve und durch­bohrt die Darm­wand. In den meis­ten Fäl­len stirbt sie früh ab und die be­trof­fe­ne Per­son merkt nichts von ih­rem Un­ter­mie­ter, bei ei­nem stär­ke­ren Be­fall kön­nen die Lar­ven in­ne­re Or­ga­ne und die Au­gen schädigen.

Aus­ge­wach­se­ne Spul­wür­mer äh­neln ge­koch­ten Spa­ghet­ti und kön­nen bis zu 18 cm lang werden.

Spul­wurm­weib­chen pro­du­zie­ren bis zu 100.000 Eier pro Tag. Im Ei in der Au­ßen­welt ent­wi­ckelt sich die in­fek­tiö­se Lar­ve. Die wi­der­stands­fä­hi­gen Eier kön­nen in der Um­welt jah­re­lang in­fek­ti­ös blei­ben. Neh­men Hun­de die­se Eier auf, wan­dert ein Teil der schlüp­fen­den Lar­ven in Le­ber und Lun­ge und ge­lan­gen schließ­lich wie­der in den Darm zu­rück. Ein an­de­rer Teil wan­dert in die Mus­ku­la­tur, um dort in War­te­stel­lung zu ver­har­ren. Wenn die Hün­din träch­tig wird, set­zen hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen die ru­hen­den Lar­ven frei. Die­se ge­lan­gen dann in Ge­bär­mut­ter (nur bei Hun­den) und Milch­drü­se (bei Hun­den und Kat­zen). Träch­ti­ge Hün­din­nen kön­nen ihre Wel­pen also be­reits im Mut­ter­leib oder über die Mut­ter­milch in­fi­zie­ren. Be­reits im Al­ter von drei Wo­chen ist die Ent­wick­lung zum adul­ten Wurm ab­ge­schlos­sen und die Wel­pen schei­den Eier mit dem Kot aus.

Hakenwurm

Hakenwurm

(lat. An­cy­losto­ma caninum)

Ha­ken­wür­mer kom­men bei Hun­den und Kat­zen re­gel­mä­ßig vor und le­ben im Dünndarm.

Die Ha­ken­wür­mer un­ter­tei­len sich in drei Ar­ten: Bei mas­si­vem Be­fall mit An­cy­losto­ma ca­ni­num oder An­cy­losto­ma tu­bae­formae kann es zu Blut­ar­mut, blu­ti­gem Durch­fall und schlech­tem All­ge­mein­zu­stand kom­men, da die Wür­mer Blut aus dem Ge­we­be sau­gen. Ein Be­fall mit Un­ci­na­ria ste­no­ce­pha­la ver­läuft in der Re­gel mil­der und ohne Blut­ver­lust, da die Pa­ra­si­ten sich nur von Ge­we­be ernähren.

Die Wür­mer sind mit 1–2 cm Län­ge re­la­tiv klein. An ih­rem ha­ken­för­mig ge­bo­ge­nen Vor­de­r­en­de tra­gen sie eine gro­ße Mund­kap­sel mit Schnei­de­plat­ten. Mit die­sen ver­an­kert sich der Ha­ken­wurm an der Schleim­haut des Darmes.

Ha­ken­wür­mer ge­lan­gen in ihre Wir­te auf meh­re­ren We­gen: In­fek­tiö­se Lar­ven wer­den ent­we­der oral auf­ge­nom­men und her­un­ter­ge­schluckt oder drin­gen durch die Haut (z.B. im Zwi­schen­ze­hen­be­reich) in den Kör­per ein und wan­dern von dort in den Darm. Ein Teil der Lar­ven ver­steckt sich in der Mus­ku­la­tur. Wenn die Hün­din tra­gend wird, lö­sen hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen – die ru­hen­den Lar­ven und sie ge­lan­gen in die Milch­drü­se (An­cy­losto­ma).

Peitschwurm

Peitschwurm

(lat. Trichuris vulpis)

Peit­schen­wür­mer le­ben im Dick­darm, in dem sie sich mit ih­rem lan­gen, dün­nen Vor­de­r­en­de tief in der Darm­schleim­haut ver­an­kern. Sie er­in­nern an Peit­schen und wer­den bis zu 8 cm lang.

Ein star­ker Be­fall mit die­ser Wurm­art führt zu Durch­fall, Ab­ma­ge­rung und Dickdarmentzündung.

Ge­schlechts­rei­fe Peit­schen­wür­mer schei­den dick­scha­li­ge Eier aus, die lan­ge in­fek­ti­ös blei­ben. Da­her ist der Peit­schen­wurm vor al­lem in Aus­läu­fen und Zwin­gern an­zu­tref­fen. Im Ei in der Au­ßen­welt ent­wi­ckelt sich die in­fek­tiö­se Lar­ve. Hun­de in­fi­zie­ren sich durch Her­un­ter­schlu­cken der lar­ven­hal­ti­gen Eier. Die ge­schlüpf­te Lar­ve sie­delt sich im Dick­darm an, wo sie sich bis zur Ge­schlechts­rei­fe mehr­mals häutet.

Herzwurm

Herzwurm

(lat. Di­ro­fi­la­ria immitis)

Den 30 cm lan­gen Herz­wurm fin­det man in Eu­ro­pa haupt­säch­lich in den Mit­tel­meer­län­dern, be­son­ders in Nord­ita­li­en (Po-Ebe­ne), Spa­ni­en, Süd­frank­reich so­wie im öst­li­chen Mit­tel­meer­raum. Auch im Sü­den der Schweiz (Tes­sin) kom­men Herz­wür­mer vor. Sie sie­deln sich in der rech­ten Herz­kam­mer und de­ren Ge­fä­ßen an.

Ein ge­rin­ger Be­fall bleibt meis­tens sym­ptom­los. Bei mas­si­ver In­fek­ti­on tre­ten Hus­ten, Leis­tungs­min­de­rung, Blut­ar­mut und Ge­wichts­ver­lust auf. Im Spät­sta­di­um der Er­kran­kung kann Herz­ver­sa­gen zum Tode füh­ren. Herz­wür­mer spie­len vor al­lem bei Hun­den eine gro­ße Rol­le, aber auch Kat­zen kön­nen sich in­fi­zie­ren und schwer erkranken.

Mü­cken sind Über­trä­ger der Lar­ven, die von er­wach­se­nen Herz­wür­mer in die Blut­bahn aus­ge­schie­den wer­den. In der Mü­cke ent­wi­ckelt sich die Lar­ve wei­ter, wird in­fek­ti­ös und kann mit ei­nem Stich auf den nächs­ten Wirt (Hund) über­tra­gen wer­den. Nach dem Stich ei­ner in­fi­zier­ten Mü­cke wan­dern die Lar­ven in Hun­den oder Kat­zen zum Her­zen und zu den gro­ßen Lun­gen­ge­fä­ßen, wo sie sich an­sie­deln und in­ner­halb von sechs Mo­na­ten zu er­wach­se­nen Herz­wür­mern heranreifen.

Französischer Herzwurm

Französischer Herzwurm

(lat. An­gio­stron­gylus vasorum)

Creno­so­ma vul­pis ist ein ty­pi­scher 16 mm lan­ger Lun­gen­wurm bei Füch­sen, kann aber auch bei Hun­den und in ein­zel­nen Fäl­len bei der Kat­ze nach­ge­wie­sen wer­den. Er­wach­se­ne Lun­gen­wür­mer in den Luft­we­gen ver­ur­sa­chen eine chro­ni­sche Bron­chi­tis, die sich in schwe­ren Fäl­len zu ei­ner Lun­gen­ent­zün­dung aus­wei­ten kann.

Die Form der Wür­mer er­in­nert ein we­nig an die Spros­sen des Schach­tel­halms, wes­halb sie auch als schach­tel­halm­för­mi­ge Lun­gen­wür­mer be­zeich­net werden.

Die Lar­ven des Lun­gen­wurms wer­den mit dem Kot aus­ge­schie­den und müs­sen für ihre wei­te­re Ent­wick­lung in Schne­cken als Zwi­schen­wir­te ein­drin­gen. In der Schne­cke ent­wi­ckelt sich das in­fek­ti­ons­fä­hi­ge Lar­ven­sta­di­um. An­schlie­ßend müs­sen die in­fi­zier­ten Schne­cken von ge­eig­ne­ten Wirts­tie­ren ge­fres­sen wer­den. Nach dem Ver­zehr der Schne­cke wan­dern die Lar­ven über den Blut­weg aus dem Darm in die Lun­ge des Wirts­tie­res und ent­wi­ckeln sich dort in­ner­halb von ca. drei Wo­chen zu er­wach­se­nen Würmern.

D. caninum ex dog.  Given by Peter Schantz

Gurkenkernbandwurm

(lat. Di­py­li­di­um caninum)

Der bis zu 1 m lan­ge Gur­ken­kern­band­wurm ist ein sehr häu­fi­ger durch Flö­he über­tra­ge­ner Band­wurm bei Hun­den und Kat­zen, der im Dünn­darm lebt. Bei Floh­be­fall kann da­her im­mer auch ein Band­wurm­be­fall vor­lie­gen. Sel­ten wer­den auch Er­kran­kun­gen des Men­schen, vor al­lem bei Kin­dern, beobachtet.

Die mit Ei­pa­ke­ten an­ge­füll­ten Glie­der kön­nen im Fell des be­fal­le­nen Tie­res haf­ten und in sei­ner Um­ge­bung (zum Bei­spiel Ru­he­platz) zu fin­den sein.

Mit dem Kot von Hun­den und Kat­zen wer­den die rand­voll mit Ei­ern an­ge­füll­ten Band­wurm­glie­der aus­ge­schie­den. Die Band­wurm­glie­der plat­zen auf, die dar­in ent­hal­te­nen Ei­pa­ke­te wer­den frei und wer­den von in der Au­ßen­welt le­ben­den Floh­lar­ven auf­ge­nom­men. In der Floh­lar­ve wächst die Band­wurm­lar­ve her­an. Die Ent­wick­lung zum er­wach­se­nen Floh wird da­durch nicht be­ein­träch­tigt. Schlu­cken Hun­de oder Kat­zen bei der Fell­pfle­ge ei­nen lar­ven­hal­ti­gen Floh her­un­ter («Floh­kna­cken»), wer­den die Lar­ven im Darm frei­ge­setzt und kön­nen sich zum er­wach­se­nen Band­wurm entwickeln.

Katzenbandwurm

Katzenbandwurm

(lat. Tae­nia taeniaeformis)

Aus der Gat­tung Tae­nia kom­men in Mit­tel­eu­ro­pa ver­schie­de­ne Band­wür­mer bei Hun­den und Füch­sen vor und le­ben im Dünn­darm. Die ein­zel­nen Tae­nia-Ar­ten wer­den un­ter­schied­lich lang, von 10 cm bis 2,50 m. Wer­den in ei­ner Kot­pro­be Eier ge­fun­den, muss un­be­dingt ab­ge­klärt wer­den, ob es sich um die für den Men­schen ge­fähr­li­chen Fuchs­band­wurm­ei­er handelt.

Bei den Zwi­schen­wir­ten han­delt es sich meist um Pflan­zen­fres­ser wie Na­ger, Ka­nin­chen und Ha­sen, aber auch Haus- und Wild­wie­der­käu­er so­wie Schwei­ne. In die­sen ent­wi­ckeln sich nach Auf­nah­me der Eier die Band­wurm­lar­ven (sog. Fin­nen). Sie fin­den sich vor al­lem in der Mus­ku­la­tur oder in der Bauch­höh­le des Zwi­schen­wirts. Die In­fek­ti­on er­folgt auch hier durch Ver­zehr des Zwi­schen­wirts be­zie­hungs­wei­se fin­nen­hal­ti­ger Tei­le des Zwi­schen­wirts. Hun­de soll­ten da­her kei­nen Zu­gang zu Schlacht­ab­fäl­len oder Wild­auf­brü­chen ha­ben oder die­se nur nach Ab­ko­chen oder Tief­ge­frie­ren er­hal­ten. Kat­zen in­fi­zie­ren sich am häu­figs­ten durch Fres­sen von be­fal­le­nen Beu­te­tie­ren, wie z.B. Mäusen.

Fuchsbandwurm

Kleiner Fuchsbandwurm

(lat. Echi­no­coc­cus multilocularis)

Der 2 bis 4 mm klei­ne Fuchs­band­wurm ist bei Füch­sen in Deutsch­land weit­ver­brei­tet (in man­chen Re­gio­nen sind bis zu 50 % der Füch­se be­fal­len) und lebt im Dünn­darm. Da Füch­se als Kul­tur­fol­ger zu­neh­mend in mensch­li­chen Sied­lungs­räu­men – auch in Städ­ten – zu se­hen sind, stel­len sie eine In­fek­ti­ons­quel­le für Hun­de und da­durch auch für den Men­schen dar.

Men­schen kön­nen sich durch di­rek­ten Kon­takt mit in­fi­zier­ten Tie­ren oder durch mit Fuchs­band­wurm­ei­ern ver­un­rei­nig­te rohe Le­bens­mit­tel an­ste­cken. Im Dünn­darm ei­nes in­fi­zier­ten Men­schen schlüp­fen die Lar­ven und ge­lan­gen auf dem Blut­weg in die Le­ber. Dort bil­den sie Zys­ten, die tu­mor­ähn­lich in das Ge­we­be hin­ein­wach­sen und das be­fal­le­ne Or­gan be­ein­träch­ti­gen. Die Er­kran­kung wird oft erst nach Mo­na­ten bis Jah­ren (bis zu 10–12 Jah­re!) ent­deckt, wenn sich die Fol­gen der Or­gan­schä­di­gun­gen be­merk­bar ma­chen. Un­be­han­delt be­trägt die Sterb­lich­keit über 90 %. Durch die heu­ti­gen Mög­lich­kei­ten der Früh­erfas­sung (Blut­tests) und der Be­handlung (ope­ra­ti­ve Ent­fer­nung des Pa­ra­si­ten und/oder le­bens­lan­ge Ein­nah­me von Me­di­ka­men­ten) konn­te sie auf 15 – 20 % ge­senkt wer­den. In Deutsch­land tre­ten bei Men­schen jähr­lich zwi­schen 40 und 70 Neu­erkran­kun­gen auf.

Die Eier des Fuchs­band­wur­mes sind sehr käl­te­be­stän­dig und kön­nen mo­na­te­lang in­fek­ti­ös blei­ben. Das Ei wird von ei­nem Zwi­schen­wirt, der Maus, auf­ge­nom­men. In der Le­ber des Na­ge­tiers ent­wi­ckelt sich die in­fek­tiö­se Band­wurm­lar­ve. Wird der in­fi­zier­te Zwi­schen­wirt zum Beu­te­tier von Hun­den oder Kat­zen, wer­den die Band­wurm­lar­ven frei und sie­deln sich im Dünn­darm an. Oft ist der Wirt von bis zu meh­re­ren zehn­tau­send Band­wür­mern zur glei­chen Zeit be­fal­len, ohne dass er ernst­haft be­ein­träch­tigt ist.

Welche Wurmgifte führen wir unserem Hund zu?

In die­sem Ab­schnitt fin­dest du die Wir­kungs­wei­se ei­ni­ger Wurmkurinhaltsstoffe:

Fenbendazol

wirkt ge­gen Fa­den- & Bandwürmer.

Es wirkt lang­sam, wes­halb ge­nü­gend lan­ge Kon­takt­zeit zum Wurm ge­währ­leis­tet sein muss. Da Hun­de als Fleisch­fres­ser eine re­la­tiv schnel­le Darm­pas­sa­ge ha­ben, ist die­ses Mit­tel we­ni­ger gut geeignet.
Fen­ben­d­azol bin­det sich an das Tu­bu­lin (ein Pro­te­in der Mi­kro­tu­bu­li) in der Pa­ra­si­ten­zel­le. Die Mi­kro­tu­bu­li sind für die Sta­bi­li­tät & den Trans­port in­ner­halb der Zel­le ver­ant­wort­lich. Da­durch kommt es zur Schä­di­gung der Zell­wand, wo­durch Trans­port und Syn­the­se­vor­gän­ge in der Zel­le ge­stört wer­den (vor al­lem Glu­ko­se-Trans­port (Nah­rung) und ATP-Syn­the­se (En­er­gie) – die für die Zel­len le­bens­wich­tig sind). Der Pa­ra­sit ver­hun­gert und wird über den Kot des Wir­tes ausgeschieden.

Wei­ter­hin hemmt Fen­ben­d­azol die Aus­bil­dung des Spin­del­ap­pa­rats und stört den Stoff­wech­sel wäh­rend der Em­bryo­ge­ne­se, so­dass das Mit­tel auch ge­gen die Ei­zel­len der Wür­mer wirkt und die­se eben­falls abtötet.

Bei Band­wür­mern lö­sen sich nach vier bis acht Stun­den von der Darm­wand, da ihr Saug­me­cha­nis­mus un­ter­bun­den wird.
Fen­ben­d­azol wird im Darm des Wir­tes kaum resorbiert.

Das Mit­tel wirkt ge­gen alle re­le­van­ten Fa­den­wür­mer. Dar­über hin­aus ist es auch ge­gen ei­ni­ge Ar­ten der Band­wür­mer, Le­be­re­gel, Tri­chi­nen & Gar­di­ne so­wie ge­gen En­ce­pha­li­to­zoon cu­ni­cu­li wirksam.

Träch­ti­ge Tie­re soll­ten mit Fen­ben­d­azol nicht be­han­delt wer­den, vor al­lem nicht in Früh­träch­tig­keit. Bei Vö­geln soll­te es auch nicht wäh­rend des Fe­der­wech­sels (Mau­ser) ein­ge­setzt werden.

Das Mit­tel ist sehr gut ver­träg­lich, selbst eine zehn­fa­che Über­do­sie­rung bleibt meist sym­ptom­los. Bei Hund und Kat­ze kann sel­ten Er­bre­chen auf­tre­ten. Bei Haus­tau­ben kön­nen beim Ein­satz in der Mau­ser Fe­der­bil­dungs­schä­den auftreten.

Fen­ben­d­azol ist in fol­gen­den Wurm­ku­ren enthalten:

  • As­ca­pil­la +
  • Co­gla­zol
  • Fen­ben­da­tat
  • Fel­igel
  • Orys­tor
  • Pa­na­cur.

Meist wird es auch in Kom­bi­na­ti­on mit Pra­zi­quan­tel in fol­gen­den Wurm­ku­ren vertrieben:

  • ani­pra­zol KH
  • Bi­hel­m­inth mv
  • Ca­ni­quan­tel
  • Fen­pras­el
  • Fen­quan­tel
  • Pra­zi­fen-Kom­bi
  • Ver­mis-Ex

Praziquantel

wirkt ge­gen Band- & Saugwürmer.

Es wur­de von den Fir­men Bay­er AG und Merck ent­wi­ckelt und wird un­ter dem Na­men ”Bil­tri­ci­de” ge­gen Bil­har­zio­se, eine Wurm­in­fek­ti­on, die über ver­seuch­tes Was­ser auf den Men­schen ins­be­son­de­re Klein­kin­der über­tra­gen wird, ein­ge­setzt. Ziel ist die Aus­rot­tung die­ser Krank­heit, so­dass Merck der WHO jähr­lich über 25 Mil­lio­nen Pra­zi­quan­tel-Ta­blet­ten zur Ver­fü­gung stellt.

Die durch den Wirk­stoff ver­ur­sach­te Öff­nung der Cal­ci­um­ka­nä­le der Wurm­au­ßen­haut­zel­len führt zur spas­ti­schen Läh­mung des Wur­mes und so zu des­sen Tod. Der Wirk­stoff schmeckt bitter.

Fol­gen­de Ne­ben­wir­kun­gen sind be­kannt: Ge­le­gent­lich bis häu­fig tre­ten Leib­schmer­zen, My­al­gi­en (Mus­kel­schmer­zen), Übel­keit, Er­bre­chen, In­ap­pe­tenz oder Kopf­schmer­zen (häu­fig) als Aus­druck auf die Wir­kung auf die Cal­ci­um­ka­nä­le auf. Auch Schwä­che, Schwin­del, Be­nom­men­heit, Mü­dig­keit so­wie Tem­pe­ra­tur­er­hö­hung und Nes­sel­sucht sind häu­fig. Sel­ten kann Pra­zi­quan­tel zu Me­nin­gis­mus, Ver­wirrt­heit, Durch­fäl­len, Herz­ryth­mus­stö­run­gen und so­gar ein Koma verursachen.

Pra­zi­quan­tel ist in fol­gen­den Wurm­ku­ren enthalten:

  • Ani­pra­cit
  • Ani­pra­zol KH
  • Band-ex
  • Bi­hel­m­inth
  • Broad­li­ne
  • Ca­ni­quan­tel
  • Ce­s­to­cur
  • Do­ca­tel
  • Dol­pac
  • Dron­cit
  • Dron­tal
  • Equest Pram­ox
  • Equi­max
  • Eq­valan duo
  • Fen­pras­el
  • Fen­quan­tel
  • Fur­e­xel Combi
  • Mil­be­max
  • Pler­i­on
  • Pra­zi­fen-Kom­bi
  • Pra­zinex
  • Pra­zi­qua­sel
  • Pro­fen­der
  • Pro­fes­sio­nal Tremazol
  • Stran­tel
  • Tre­ma­zol
  • Ver­mis-Ex
  • Vet­Ban­cid

Ivermectin

wirkt ge­gen Läu­se, Mil­ben, Ze­cken & Fadenwürmer.

Rund­wür­mer & Band­wür­mer sind ge­gen den Stoff im­mun und kön­nen nur in Kom­bi­na­ti­ons­prä­pa­ra­ten mit Pra­zi­quan­tel ab­ge­tö­tet werden.

Iver­mec­tin ist gut fett­lös­lich und wird schnell re­sor­biert und im Kör­per ver­teilt. Es rei­chert sich in der Le­ber und im Fett­ge­we­be an und wird von dort lang­sam frei­ge­setzt. Die Aus­schei­dung er­folgt über die Gal­len­flüs­sig­keit und Kot. Ge­rin­ge Men­gen wer­den auch über den Harn und die Milch ausgeschieden.

Iver­mec­tin bin­det sich an die nur bei Wir­bel­lo­sen vor­kom­men­den Glut­amat-ak­ti­vier­ten Chlo­rid­ka­nä­le so­wie an γ‑A­mi­no­but­ter­säu­re-ak­ti­vier­te Chlo­rid­ka­nä­le. Der da­durch aus­ge­lös­te Ein­strom von Chlo­rid-Io­nen in die Zel­le führt zu ei­ner Hy­per­po­la­ri­sa­ti­on der Zell­mem­bran, was die Er­re­gungs­über­lei­tung blo­ckiert. Dies führt zu ei­ner Läh­mung (Pa­ra­ly­se) und schließ­lich zum Tod der Pa­ra­si­ten. Zu­dem wer­den die Ei­bil­dung der Wür­mer und die Lar­ven­ent­wick­lung gestört.

Bei Ze­cken wird die Ei­pro­duk­ti­on und die Häu­tung ge­hemmt und da­mit der Re­pro­duk­ti­ons­zy­klus ge­stört, die Ze­cke selbst fällt aber nicht vom Wirt ab.

Beim Men­schen wird Iver­mec­tin als ora­le Ein­mal­do­sis an­ge­wen­det. Eine Zu­las­sung für Hu­man­dia­gno­sen exis­tiert in Deutsch­land nicht, eine Be­handlung soll­te also nur nach strengs­ter In­di­ka­ti­ons­stel­lung durch ei­nen Arzt er­fol­gen. Die Ein­nah­me soll­te nüch­tern mit Was­ser er­fol­gen mit ei­nem Ab­stand von zwei Stun­den bis zur ers­ten Nah­rungs­auf­nah­me. In der Schwan­ger­schaft und Still­zeit so­wie bei Kin­dern un­ter 5 Jah­ren darf das Mit­tel nicht an­ge­wen­det wer­den. Bei Tie­ren wird das Mit­tel oral, sub­ku­tan, in­tra­mus­ku­lär oder über die Haut ver­ab­reicht. Eine Wie­der­ho­lung nach ei­ner Wo­che ist bei vie­len Pa­ra­si­ten empfohlen.

Ne­ben­wir­kun­gen bzw. ge­fähr­lich ist Iver­mec­tin für Col­lies, Col­lie-Misch­lin­gen, Shel­ties, Bob­tails, Aus­tra­li­an She­p­herds und ver­wand­ten Hun­de­ras­sen (vor al­lem Hüte­hun­de), da bei ih­nen auf­grund ei­nes häu­fi­gen Gen­de­fekts (MDR1-De­fekt) To­des­fäl­le auf­tre­ten kön­nen. Das Me­di­ka­ment wird nicht von der Blut-Hirn-Schran­ke zu­rück­ge­hal­ten und kann un­ge­hin­dert ins Ge­hirn ein­drin­gen. Auch jun­ge Rat­ten, Schild­krö­ten, Cha­mä­le­ons und klei­ne Ech­sen sind sehr emp­find­lich. Bei Kro­ko­di­len ist die An­wen­dung kon­tra­in­di­ziert. Bei Fin­ken tra­ten häu­fi­ger To­des­fäl­le auf. Bei sehr jun­gen Tie­ren soll­te Iver­mec­tin eben­falls nicht ein­ge­setzt werden.

Bei der Ver­ab­rei­chung kön­nen lo­ka­le Re­ak­tio­nen auf­tre­ten (Schwel­lung der In­jek­ti­ons­stel­le oder Haut­ir­ri­ta­tio­nen bei lo­ka­ler Verabreichung).

Über­emp­find­lich­keits­re­ak­tio­nen wur­den bis­lang nur bei Pfer­den und Hun­den be­ob­ach­tet. Bei Pfer­den kön­nen Öde­me auf­tre­ten. Bei Hun­den kann durch das mas­si­ve Ab­ster­ben von Mi­kro­fi­la­ri­en sechs Stun­den nach Be­handlung ein Schock auf­tre­ten. Bei Tie­ren wur­den in ho­her Do­sie­rung Zei­chen von ZNS-To­xi­zi­tät be­ob­ach­tet: Le­thar­gie, Ata­xie, My­dria­sis, Tre­mor, Tod. Wei­te­re Ne­ben­wir­kun­gen, die den Rah­men die­ser Sei­te spren­gen wür­den, fin­dest du hier und noch wei­te­re sehr in­ter­es­san­te Ne­ben­wir­kun­gen hier.

Fol­gen­de Wurm­ku­ren ent­hal­ten Ivermectin:

  • Agri­mec
  • Ani­mec
  • Bi­mec­tin
  • Clo­sa­mec­tin
  • Eco­mec­tin
  • Er­aquell
  • Equi­max
  • Eq­valan
  • Fur­e­xel
  • Ivo­mec
  • No­ro­mec­tin
  • Ot­imec­tin
  • Pa­ra­mec­tin
  • Qua­li­mec
  • Vec­tin
  • Virb­amec

Flubendazol

wirkt ge­gen Haken‑, Spul‑, Band‑, Peitsch- &Herzwürmer.

Flu­ben­d­azol wirkt auf die glei­che Art wie Fen­ben­d­azol und kann auch schon bei Wel­pen ein­ge­setzt wer­den. Bei un­se­ren Haus­tie­ren muss das Mit­tel 2–3 Tage hin­ter­ein­an­der ver­ab­reicht wer­den. Ist das Tier vom Herz­wurm be­fal­len, muss der Wirk­stoff 5 Tage lang ge­spritzt wer­den. Bei Men­schen kann es ge­gen den Ma­den­wurm ein­ge­setzt wer­den – ist da­für aber nicht zugelassen.

Das Mit­tel ist sehr gut ver­träg­lich, selbst star­ke Über­do­sie­run­gen blei­ben ohne Fol­gen. Ne­ben­wir­kun­gen kön­nen gas­tro­in­testi­na­le Be­schwer­den oder lo­ka­le Haut­re­ak­tio­nen bei In­jek­ti­on sein. Träch­ti­ge oder säu­gen­de Tie­re soll­ten nicht mit dem Me­di­ka­ment be­han­delt werden.

Flu­ben­d­azol fin­det sich in fol­gen­den Wurmkuren:

  • Ca­n­an­t­hel
  • Flu­ben­da­vet
  • Flu­be­n­ol
  • Frommex
  • So­lu­be­n­ol
  • Ver­mi­cat

Piperazin

wirkt ge­gen Spulwürmer.

Pi­pe­ra­zin er­hielt sei­nen Na­men auf­grund der Ähn­lich­keit mit Pi­pe­ri­din, ei­ner Kom­po­nen­te des im schwar­zen Pfef­fer vor­kom­men­den Al­ka­lo­ids Pi­pe­rin. Ur­sprüng­lich war es als Ver­jün­gungs­mit­tel ge­dacht, wur­de es spä­ter zu­erst zur Be­handlung der Gicht und dann als Ent­wur­mungs­mit­tel ein­ge­setzt. Heu­te ist Pi­pe­ra­zin ein wich­ti­ger Aus­gangs­stoff für eine Rei­he von Wirk­stof­fen in der Pharmazie.

Es wur­de heu­te durch ver­träg­li­che­re Ent­wur­mungs­mit­tel, bzw. sol­che mit ei­nem brei­te­ren Wir­kungs­spek­trum er­setzt. Auf­grund des sal­zig-bit­te­ren Ge­schmacks und der che­mi­schen In­sta­bi­li­tät wur­de kein rei­nes Pi­pe­ra­zin (Pi­pe­ra­zin­ba­se) ver­wen­det, son­dern ei­nes der we­sent­lich sta­bi­le­ren Sal­ze, meist Pi­pe­ra­zin-ci­trat- oder ‑adi­pat. Seit­dem man weiß, dass sich in dem sau­ren Mi­lieu des Ma­gens po­ten­zi­ell mu­ta­ge­ne und kar­zi­no­ge­ne N-Ni­tro­so­pi­pe­ra­zi­ne bil­den kön­nen, sind Pi­pe­raz­insal­ze heu­te voll­stän­dig durch an­de­re Prä­pa­ra­te er­setzt wor­den. Man nahm an, dass es die Er­re­gungs­über­tra­gung der Ner­ven blo­ckier­te und zu ei­ner Pa­ra­ly­se der Pa­ra­si­ten füh­ren wür­de. Die Pa­ra­si­ten wur­den zwar ge­lähmt, aber noch le­bend, im Kot ausgeschieden.

Eine ex­ak­te Do­sie­rung von Pi­pe­ra­zin bzw. Pi­pe­ra­zin-Sal­zen ist er­for­der­lich, da es bei ei­ner Über­do­sie­rung die Blut-Hirn-Schran­ke bei Säu­gern pas­siert. Die Sym­pto­me ei­ner Über­do­sie­rung von Pi­pe­ra­zin zei­gen sich vor al­lem durch das Auf­tre­ten neu­ro­to­xi­scher Ne­ben­wir­kun­gen (Tre­mor, Ata­xie, Kon­vul­sio­nen, Pa­re­sen) so­wie gas­tro­in­testi­na­len Be­schwer­den (Er­bre­chen, Di­ar­rhoe). Ty­pisch für eine In­to­xi­ka­ti­on durch Pi­pe­ra­zin ist das ver­zö­ger­te Auf­tre­ten der Be­schwer­den nach etwa 24 Stunden.

Pi­pe­ra­zin wird u. a. als Aus­gangs­pro­dukt zur Her­stel­lung von Kunst­stof­fen ver­wen­det. Wei­ter wer­den et­li­che Pi­pe­raz­in­de­ri­va­te als psy­cho­ak­ti­ve Dro­gen konsumiert.

Albendazol

wirkt ge­gen Fa­den­wür­mer, Schwei­ne­band­wurm & Fuchsbandwurm.

Es be­wirkt wie alle Ben­zi­mid­azo­le ein Ver­hun­gern und Aus­schei­den der Tie­re haupt­säch­lich durch Stö­rung der Glu­ko­se­auf­nah­me und ver­hin­dert die Bil­dung frucht­ba­rer Eier durch ge­stör­te Aus­bil­dung des Spin­del­ap­pa­ra­tes und Stoffwechselstörung.

Nicht wäh­rend ei­ner Schwan­ger­schaft anwenden.

Niclosamid

wirkt ge­gen Band- & Madenwürmer.

Die Sub­stanz wird prak­tisch nicht aus dem Ma­gen-Darm-Trakt re­sor­biert und hat des­halb kei­ne sys­te­mi­schen Wir­kun­gen auf den Or­ga­nis­mus des Wir­tes. Die An­wen­dung bei Tie­ren, die zur Nah­rungs­mit­tel­er­zeu­gung ge­nutzt wer­den, ist in der EU verboten.

Levamisol

wirkt ge­gen Fadenwürmer.

Es hat eine sti­mu­lie­ren­de Wir­kung auf das Im­mun­sys­tem und kann bei chro­ni­schen In­fek­tio­nen & Ent­zün­dun­gen so­wie bös­ar­ti­gen Tu­mo­ren ein­ge­setzt wer­den. Es be­wirkt eine De­po­la­ri­sa­ti­on in den Gan­gli­en und den mo­to­ri­schen End­plat­ten, und da­mit eine an­hal­ten­de spas­ti­sche Läh­mung der Pa­ra­si­ten. Die wurm­ab­tö­ten­de Wir­kung ist do­sis­ab­hän­gig und tritt nach cir­ca ein bis drei Stun­den ein. Ei­ni­ge Fa­den­wür­mer wie Os­ter­ta­gia spp. sind je­doch be­reits resistent.

Häu­fi­ge Ne­ben­wir­kun­gen sind Er­bre­chen und Durch­fall. Eben­falls mög­lich sind an­hal­ten­de Er­re­gungs­zu­stän­de so­wie Hy­per­sa­li­va­ti­on (Ver­mehr­ter Spei­chel­fluss), Lun­gen­öde­me, Atem­not und häu­fi­ger Harn- und Kotab­satz auf­tre­ten. Bei Men­schen, die Trä­ger des His­to­kom­pa­ti­bi­li­täts-An­ti­gens HLA-B27 sind, kann die oft töd­lich ver­lau­fen­de Agra­nu­lo­zy­to­se (Ver­min­de­rung wei­ter Blut­kör­per­chen) auf­tre­ten, wes­we­gen Le­vami­sol nicht im Han­del ist. Die ge­fähr­lichs­ten Ne­ben­wir­kun­gen sind da­bei die aplas­ti­sche An­ämie (Kno­chen­mark­ver­sa­gen & Ver­rin­ge­rung al­ler Blut­zel­len) und die Vas­ku­li­tis (Ent­zün­dun­gen & Or­gan­schä­den), fer­ner durch den Ab­bau von Le­vami­sol zu Ami­norex, die pul­mo­n­a­le Hy­per­to­nie (Herz­in­suf­fi­zi­enz).

Zu­neh­mend wird die Bei­mi­schung von Le­vami­sol zu Ko­ka­in als Streck­mit­tel be­ob­ach­tet, das ge­gen­wär­tig in ca. 60 % der Pro­ben mit ei­nem mitt­le­ren An­teil von 7,7 % ge­fun­den wird. Im April 2011 ent­hiel­ten be­reits über 80 % al­ler Pro­ben der ame­ri­ka­ni­schen Dro­gen­be­kämp­fungs­be­hör­de Levamisol.

Pyrantel

wirkt ge­gen Spul‑, Faden‑, Ma­den- & Hakenwürmer.

Der Arz­nei­stoff be­wirkt durch Läh­mung der mus­kel­ver­sor­gen­den Ner­ven in den Wür­mern eine Be­we­gungs­ein­schrän­kung, die zur Aus­schei­dung aus dem Wirts­or­ga­nis­mus führt. Py­ran­tel wird nur zu ei­nem ge­rin­gen Pro­zent­satz in den Blut­kreis­lauf resorbiert.

Bei be­stehen­der Le­ber­schä­di­gung, ei­ner In­to­le­ranz ge­gen­über ei­nem der phar­ma­zeu­ti­schen Hilfs­stof­fe oder bei Kin­dern im Al­ter un­ter sechs Mo­na­ten darf das Me­di­ka­ment nicht an­ge­wandt wer­den. Eben­so ist die gleich­zei­ti­ge An­wen­dung mit ei­nem pi­pe­ra­zin­hal­ti­gen Wurm­mit­tel zu ver­mei­den. Die Be­handlung wäh­rend ei­ner Schwan­ger­schaft ist in Aus­nah­me­fäl­len, nach Ab­wä­gung des Nut­zen-Ri­si­ko-Ver­hält­nis­ses durch den be­han­deln­den Arzt, mög­lich. Da Py­ran­tel in die Mut­ter­milch über­tritt, soll­te eine stil­len­de Frau un­ter der Be­handlung die Milch wäh­rend die­ser Zeit verwerfen.

Ame­ri­ka­ni­sche Ärz­te war­nen wäh­rend der Be­handlung vor dem Ver­zehr von Al­ko­hol und dem Rauchen.

In fol­gen­den Wurm­ku­ren ist Py­ran­tel enthalten:

  • Ban­minth
  • Com­b­an­trin
  • Dol­pac
  • Dron­tal
  • Hipp­op­arex
  • Hip­pot­win
  • Pler­i­on
  • Se­pan­tel
  • Wel­pan

Diethylcarbamazin

Zu den cha­rak­te­ris­ti­schen Ne­ben­wir­kun­gen zäh­len im­mu­no­lo­gi­sche Stö­run­gen, wie die Maz­zot­ti-Re­ak­ti­on. Die­se ist durch das Ab­tö­ten der Pa­ra­si­ten und der da­mit ver­bun­de­ne star­ke An­stieg to­xi­scher Zer­falls­pro­duk­te be­dingt. Kopf­schmer­zen, Fie­ber, Mü­dig­keit, Ap­pe­tit­lo­sig­keit, Aus­schlag oder Asth­ma­an­fäl­le kön­nen in­ner­halb we­ni­ger Stun­den in die­sem Zu­sam­men­hang auf­tre­ten. Eine mög­li­che Pro­te­in­urie (Über­mäs­si­ges Aus­schei­den von Ei­weiß über den Urin) ist meist vorübergehend.

Für Tie­re sind in Deutsch­land kei­ne Prä­pa­ra­te auf der Ba­sis von Di­ethyl­carb­am­azin mehr zu­ge­las­sen, die An­wen­dung bei Le­bens­mit­tel lie­fern­den Tie­ren ist nicht erlaubt.

In In­di­en und Chi­na wird Spei­se­salz mit der Sub­stanz angereichert.

Thiabendazol

wirkt ge­gen Fadenwürmer.

Thiaben­d­azol wur­de 1998 aus der Lis­te der Zu­satz­stof­fe ge­stri­chen und wird seit­her als Fun­gi­zid ge­führt. Es wird den Wach­sen bei­gemischt, mit de­nen die Scha­len von Zi­trus­früch­ten & Ba­na­nen be­han­delt wer­den und es soll hier die Bil­dung von Schim­mel­pil­zen ver­hin­dern. Die Auf­nah­me er­folgt vor al­lem über das Schä­len mit den Hän­den. Fer­ner darf Thiaben­d­azol in äu­ßerst ge­rin­gen Kon­zen­tra­tio­nen auch in Frucht­säf­ten ent­hal­ten sein.

Die Ta­bak­ver­ord­nung er­laubt die Kon­ser­vie­rung von Ta­bak­fo­lie mit Thiabendazol.

In Deutsch­land und Ös­ter­reich ist Thiaben­d­azol der­zeit le­dig­lich als Wirk­stoff in Wund­ver­schluss­mit­teln für Bäu­me zu­ge­las­sen – in der Schweiz dür­fen auch Kar­tof­feln da­mit be­han­delt werden.

In der Tier­me­di­zin wird es als Ent­wur­mungs­mit­tel ver­wen­det – der Wir­kungs­me­cha­nis­mus ist noch nicht end­gül­tig geklärt!

Die mitt­le­re LD50 (le­ta­le Do­sis bei 50 % der In­di­vi­du­en) beim Rind be­trägt 700 mg·kg−1 Kör­per­ge­wicht, beim Schaf 1200 mg·kg−1 Kör­per­ge­wicht bei ora­ler Ver­ab­rei­chung. Bei ähn­lich ho­hen Do­sie­run­gen wur­den bei Hun­den teil­wei­se schwe­re Le­ber- und Nie­ren­schä­den und To­des­fäl­le be­ob­ach­tet. Sym­pto­me ei­ner Ver­gif­tung mit Thiaben­d­azol kön­nen Herz­ra­sen, In­ko­or­di­na­ti­on, Ata­xie, star­ker Spei­chel­fluss und Durch­fall sein.

Ins­ge­samt ist die aku­te To­xi­zi­tät (Gif­tig­keit) von Thiaben­d­azol laut Bun­des­in­sti­tut für ge­sund­heit­li­chen Ver­brau­cher­schutz und Ve­te­ri­när­me­di­zin aber ge­ring. Es gibt kei­ne Hin­wei­se auf eine krebs­er­zeu­gen­de, erb­gut­ver­än­dern­de oder fort­pflan­zungs­ge­fähr­den­de Wir­kung beim Menschen.

Empfehlenswerte Literatur zum Thema

Empfehlenswerte Links

  • No­v­ar­tis: Wurm­ar­ten (Da­tei wur­de vom Her­stel­ler entfernt)

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