Keine Radtouren bei Hitze

Australian Shepherd Züchter aus Krefeld (NRW)

Keine Radtouren mit dem Hund bei Hitze

Der Hornochse Mensch

Je­des Jahr im Som­mer sehe ich im­mer wie­der das sel­be schreck­li­che Bild. Hun­de, haupt­säch­lich Hüte­hun­de, wer­den durch die Mit­tags­hit­ze am Fahr­rad über den hei­ßen Asphalt durch die Stadt ge­zerrt. Den ar­men Krea­tu­ren hängt die Zun­ge bis zum An­schlag aus dem Hals, die Au­gen ste­hen auf Halb­mast und das arme Tier ver­sucht sei­nem Hal­ter, halb er­dros­selt von der Lei­ne um sei­nen Hals, zu folgen…

Hun­de ha­ben lei­der oft ei­nen aus­ge­präg­ten ”Will to Plea­se” und ver­su­chen im­mer und zu je­der­zeit ih­rem Hal­ter zu ge­fal­len, so quä­len sie sich durch die Hit­ze und ver­su­chen da­bei zu überleben.

Mitt­ler­wei­le fehlt nicht mehr viel und ich wür­de die Hal­ter ger­ne sel­ber ans Fahr­rad ket­ten und sie bar­fuß und mit Win­ter­man­tel über die ur­ba­nen Renn­stre­cken ja­gen. Ge­ra­de jetzt, wo der Kli­ma­wan­del im­mer mehr um sich greift und wir mit Tem­pe­ra­tu­ren krat­zend an der 40 °C Mar­ke ir­gend­wie zu­recht­kom­men müs­sen, habe ich kein Ver­ständ­nis mehr da­für, dass Men­schen ihre bes­ten Freun­de so quä­len (wo­bei das mit dem Quä­len ha­ben wir Men­schen ja eh gut drauf, aber im Be­reich der Hun­de­hal­tung kann ich viel­leicht durch Auf­klä­rung zu ei­ner Bes­se­rung beitragen).

Der Mensch denkt sich ver­mut­lich nichts Schlim­mes da­bei und lässt sich den Fahrt­wind um die Oh­ren we­hen, aber der Hund hat nur be­grenz­te Mög­lich­kei­ten sich zu küh­len. Fahr­rad­fahr­ten mit dem Hund soll­ten im Som­mer des­halb (wenn über­haupt) nur in den frü­hen Mor­gen­stun­den oder in den sehr spä­ten Abend­stun­den erfolgen.

Auch Hun­de freu­en sich, wenn sie an hei­ßen Ta­gen ein­fach mal chil­len kön­nen und viel­leicht ein le­cke­res Hun­de­eis ge­nie­ßen dürfen 🙂

Hun­de ha­ben nur un­ter den Pfo­ten Schweiß­drü­sen. Im Som­mer kann man manch­mal feuch­te Pfo­ten­ab­drü­cke auf Flie­sen von sei­nem Hund entdecken.

An­sons­ten müs­sen Hun­de sich über He­cheln ab­küh­len. Durch das star­ke He­cheln at­men die Hun­de war­me Luft über die Schnau­ze aus und ge­kühl­te Luft über die Nase ein. Der ver­duns­ten­de Spei­chel auf der Zun­ge kühlt zusätzlich.

Wie erkennst du eine Überhitzung deines Hundes?

Wenn du mit dei­nem Hund im Som­mer un­ter­wegs bist, soll­test du auf fol­gen­de Sym­pto­me achten:

  • Über­mä­ßi­ges He­cheln (mit lang­ge­streck­tem Hals)
  • Un­ru­he
  • Tau­meln
  • Er­schöp­fung
  • Ein­ge­fal­len wir­ken­de Augen
  • Erbrechen/ Durch­fall
  • Herz­ra­sen
  • Hoch­ro­te Schleimhäute

Wie kannst du deinem Hund bei Überhitzung helfen?

  • Aus der Son­ne in den Schat­ten oder an ei­nen küh­len Ort bringen
  • Den Hund an­lei­nen, da er des­ori­en­tiert sein kann
  • Den Hund Was­ser trin­ken las­sen, aber kei­nem be­wusst­lo­sen Hund Flüs­sig­keit einflößen
  • Mit küh­lem, nicht zu kal­ten Was­ser ab­küh­len, an­ge­fan­gen bei den Bei­nen, dann den Bauch­be­reich und zum Schluss den Brust­be­reich und den Kopf. Re­gel­mä­ßi­ge Kon­trol­le der Tem­pe­ra­tur, bei 39 Grad auf­hö­ren zu kühlen
  • Bei nas­sen Tü­chern dar­auf ach­ten, die­se im­mer wie­der zu wech­seln, da­mit sich die Hit­ze dar­un­ter nicht stau­en kann
  • Kein Ven­ti­la­tor ins Ge­sicht hal­ten, das reizt Bindehäute
  • Den Hund zum Tier­arzt bringen.

Verbrennungsgefahr Asphalt

Wie gut, dass je­mand Schu­he er­fun­den hat, oder? Blöd nur, dass dein Hund meis­tens kei­ne Schu­he an­hat, da­her be­steht für ihn eine er­heb­li­che Ge­fahr sich beim Gas­si­ge­hen oder beim Lau­fen am Fahr­rad die Pfo­ten zu ver­bren­nen. Die meis­ten Gas­si­we­ge füh­ren un­wei­ger­lich im­mer wie­der über Stra­ßen oder Bürgersteige.

Als Faust­re­gel kannst du dir mer­ken, dass der Asphalt etwa so heiß ist / sein kann wie die dop­pel­te Außentemperatur:

25°C = 50°C Asphalttemperatur!

Wenn du dei­nen Hand­rü­cken für 7 Se­kun­den auf den Bür­ger­steig oder den Asphalt legst und die­se be­den­ken­los lie­gen las­sen kannst, dann kann auch dein Hund dar­über lau­fen. Wenn du die Hand schon nach kur­zer Zeit weg­zie­hen musst, ist es für dei­nen Vier­bei­ner eben­falls zu heiß und du ris­kierst star­ke Ver­bren­nun­gen der Pfoten.

Die In­ten­si­tät der Ver­bren­nung teilt man in 3 Stu­fen ein:

  • Grad 1: rote, ge­schwol­le­ne Pfoten
  • Grad 2: Brandblasen
  • Grad 3: Ver­kohl­te Hautpartien

Weiterführende Literatur


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