Xylit / Birkenzucker Vergiftung beim Hund
Xylit
Xylit – oder auch Birkenzucker genannt – ist momentan wohl eines der Superfoods in der menschlichen Diät. Xylit ist ein Zuckeraustauschstoff und wurde bereits 1890 von Emil Fischer bei der Isolierung von Buchenholzspänen entdeckt.
Heute ist Birkenzucker eines der Superfoods in der menschlichen Ernährung, weil es nahezu die gleiche Süßkraft wie Zucker hat, aber weniger Kalorien und auch weniger Kohlenhydrate hat, so dass es bevorzugt in Diätmitteln oder in Diätprodukten für Diabetiker eingesetzt wird. Es kann problemlos zum Backen oder Kochen verwendet werden. Auch die Nahrungsmittelindustrie hat den Trend erkannt und beginnt immer mehr ihre Produkte zusätzlich mit Xylit zu süßen, um so ein ”gesünderes” Produkt, mit weniger Haushaltszucker, auf den Markt bringen zu können. Außerdem hat Xylit noch eine weiteren Vorteil, nämlich die Reduktion von Karries, so dass auch immer mehr Kaugummis oder Bonbons mit Xylit gesüßt werden. Vorsicht allerdings: bei übermässigem Verzehr wirkt Xylit abführend!
Xylit reduziert Karies gegenüber üblichem Haushaltszucker bis zu 85% (Fruktose bis 35%). Dieser Effekt entsteht dadurch, dass die kariogenen Bakterien Streptococcus mutans Xylit nicht verstoffwechseln können und absterben. Die optimale Xylitmenge beträgt 5–10g, die du z.B. durch Kaugummis oder Lutschpastillen mehrmals täglich aufnehmen solltest, um Karies zu reduzieren.
Gefährlichkeit für Tiere
Xylit hat für einige Tiere (Hunde, Rinder, Ziegen und Kaninchen) eine giftige Wirkung. Xylit führt bei ihnen zu einer starken Insulinausschüttung, welches zu einer Stoffwechselentgleisung führt, weil durch das Insulin der Blutzucker stark und rapide absinkt und das Tier so in eine Hypoglykämie (Unterzuckerung) rutscht und daran versterben kann.
Außerdem treten besonders bei Hunden Leberschäden und Gerinnungsstörungen auf.
Toxische Dosis: 0,1g / kg KGW ein -> 2g / 20kg Hund
Letale Dosis: 3–4g / kg KGW -> 60g-80g / 20kg Hund
Eine Tüte xylithaltige Bonbons kann für einen ausgewachsenen Hund also bereits tödlich sein, wenn nicht sofort(!!) (innerhalb von 30 Minuten) intensivmedizinische Hilfe in Anspruch genommen wird.
Der Hund wird zunächst medikamentös zum Erbrechen gebracht, um die weitere Aufnahme von Xylit zu verhindern. Dann wird meist über mehrere Tage der Blutzucker stabilisiert. Die Prognose ist oft sehr wackelig…
Symptome
- Apathie
- Schwäche
- Desorientierung
- Zittern
- Koma
- epileptische Anfälle
- Erbrechen
- Durchfall
- Herzrasen
Vorsorge
Vorsorge ist die beste Prophylaxe. Xylithaltige Lebensmittel solltest du sicher aufbewahren: Kuchen z.B. nicht unbeaufsichtigt auf der Anrichte lassen.
Du solltest deinen Hund nicht mehr unbedarft mit Lebensmitteln füttern, beispielsweise ist Xylit mittlerweile auch oft in Joghurt enthalten. Du solltest auf die Hinweise ”weniger süß”, ”kalorienreduziert”, ”Diätprodukt” oder ”ohne Zucker” sehr genau achten, sie sind quasi ”Warn-Marker” für Xylit.