Layla ist über die Regenbogenbrücke gegangen
Wir mussten Layla gestern über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Es ist schwer zu beschreiben, was Layla für uns und unser Rudel bedeutet hat. Ihr freundliches und liebevolles Wesen stach wohl besonders hervor: Sie hat nicht ein einziges Mal Anlass zu bösen Worten gegeben. Selbst ihr Betteln hatte etwas zurückhaltend-nettes – meistens reichte ihr leicht verrückter Blick, um die Dinge möglich zu machen, die sie wohl gerne gehabt hätte.
Wir haben sie immer ”Mr. K” genannt, weil sie schon nach wenigen Wochen diesen irren Blick draufhatte, den auch die Schlange im Dschungelbuch so gut zeigen konnte.
Wir waren bei ihr immer etwas nachlässig, sie konnte sich viel herausnehmen. Aber das hat sie nie ausgenutzt. Natürlich lag sie immer mal wieder auf der Couch, wenn wir überraschend zurück ins Wohnzimmer gekommen sind oder hat sich klammheimlich das Hühnerfütter ”organisiert”. Dabei war sie aber nie ernsthaft verschlagen, alles hatte die gewisse ”Laylanote”. Auch typisch für sie war, dass sie sich mit ihrem ”knochigen Hintern” gezielt auf die Zehenspitzen der Menschen gesetzt hat… selbst dieses ”Aua” werden wir sehr vermissen.
Layla war die beste Freundin von Maisy. Die beiden lagen regelmäßig zusammen. Das ist sicher auch nicht leicht für Maisy. Aber auch das restliche Rudel wirkt heute etwas unsortiert – Layla fehlt. Und für uns ist es so, wenn wir mit den Hunden zusammen im Wohnzimmer sind, dass irgendwas anders ist. Es ist ruhiger, es fühlt sich unvollständig an. Und alle schauen etwas besorgt – vielleicht auch deshalb, weil wir Menschen heute emotional eigentlich überfordert sind. Maisy ist hochträchtig und die Geburt läuft, sie braucht unsere Führung und Stärke – aber wir haben sie gerade einfach nicht. Wir wissen mit dem Kopf, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse jetzt zurückstellen müssten – aber wir können es nicht. So muss das restliche Rudel eben aushalten, dass auch die ”Alphas” mal ein bisschen Zuneigung und Nähe brauchen. Oder mal einen schwachen Moment haben.
Leider ist Layla jetzt nicht mehr bei uns. Und sofort merkt man, dass hier jemand fehlt. Sie hat das Rudel irgendwie ”abgerundet”, ohne sie fehlt hier etwas. Sie hinterlässt eine Lücke im Rudel – und bei uns.
Es ist schmerzhaft einen Hund gehen zu lassen, den wir selbst von Geburt an aufgezogen und begleitet haben. Gerade auch deshalb, weil Layla noch so jung war – gerade einmal 3 1/2 Jahre ist sie alt geworden. Sie hat uns wunderbare Welpen geschenkt – bei einer Geburt, bei der wir sie per Kaiserschnitt unterstützen mussten. Trotzdem hat sie die Welpen großartig großgezogen – und war bei jedem anderen Wurf immer die ”Nanny”. Layla hat immer alles für das Wohl des Rudels getan.
Sie ist gestorben, weil sie offenbar vor ein paar Monaten ein Stück Ast gefressen hat (was jeder Hund hin und wieder tut) und ausgerechnet bei ihr hat dies zu einer Verletzung des Darms geführt. Der Tierarzt, Dr. Staudacher aus Aachen, meinte zu uns, dass das ausgesprochen selten passiert und das Krankheitsbild für uns Menschen kaum zu verstehen ist: Der Hund ist ein oder zwei Tage etwas unleidlich (akute Phase) und danach ist (monatelang!) alles wieder wie vorher: Der Hundekörper schließt den Fremdkörper ein und ignoriert alles Weitere dann. Erst wenn der Einschluss vor Bakterien überquillt – bei Holz eine ganz typische Entwicklung – und schließlich platzt/reißt, wird der Zustand wieder akut: Appetitlosigkeit, Übergeben und im inneren ein Befall aller Organe mit den angesammelten Bakterien innerhalb weniger Stunden. Die Appetitlosigkeit war auch der Grund, wieso Layla gestern beim Tierarzt gewesen ist. Aber zu diesem Zeitpunkt war nichts mehr zu machen – selbst dann wären ihre Überlebenschancen gering gewesen, wenn wir ohne Anlass schon letzte Woche beim Tierarzt gewesen wären.
Wir für unseren Teil hoffen und glauben, dass Layla jetzt in der großen Hundehütte im Himmel sitzt und beim Knuspern einer Leckerei zu uns heruntersieht und uns zubellen möchte, dass alles wieder gut wird. Wir werden Layla sicher wiedersehen, an Gottes Seite hat jedes seiner Lebewesen seinen Platz.